Martin Reincke, Präsident des Landesverbands der DLRG in Bremen, wirbt bei den Beiräten um Globalmittel. Die Wasserretter müssen wegen eines Frequenzwechsels der Bundesnetzagentur bis Ende des Jahres ihre Funktechnik austauschen. Foto: Schlie Martin Reincke, Präsident des Landesverbands der DLRG in Bremen, wirbt bei den Beiräten um Globalmittel. Die Wasserretter müssen wegen eines Frequenzwechsels der Bundesnetzagentur bis Ende des Jahres ihre Funktechnik austauschen. Foto: Schlie
Frequenzwechsel

Funkstille bei der Bremer DLRG?

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Die Finanzierung neuer Funktechnik stellt Bremer Wasserretter der DLRG vor Probleme

Zum Jahresende ist Schluss. „Die Bundesnetzagentur stellt analoge Funkfrequenzen ein. Die Frequenzen werden neu sortiert und zugewiesen“, sagt Martin Reincke, Präsident des Landesverbands Bremen der Deutschen-Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG).

Diese ist mit ihren Aktiven an allen ausgewiesenen Badestellen in Bremen vertreten, betreibt dort während der Badesaison die DLRG-Stationen.

Bremer DLRG in Sport und Katastrophenschutz aktiv

Neben der Sicherheit an den Badeseen kümmern sich die gut 300 Aktiven auch um Teile des Katastrophenschutzes sowie um die Wasserrettung auf der Weser zwischen Weserwehr und Oslebshausen.

Um weiterhin funken zu können, muss die DLRG ihre Technik austauschen. „Wenn wir die Umrüstung der Funktechnik nicht finanzieren können, fällt die Kommunikation weg“, erklärt Reincke.

Hälfte der benötigten Summe noch offen

52 neue Geräte benötigt die DLRG insgesamt für das ganze Stadtgebiet, rund 23.000 Euro sind dafür notwendig. „Die Hälfte der Summe haben wir über den Bundesverband der DLRG als Zuschuss erhalten“, sagt Reincke, der inzwischen bei allen stadtbremer Beiräten Globalmittelanträge gestellt hat.

In Hemelingen und wenigen anderen Beiräten kann er erst zum Ende des Jahres einen Antrag stellen.

Einige Beiräte haben bereits zugesagt, die Funktechnik an der jeweiligen Station am Badesee über Globalmittel zu bezuschussen.

Bedenkzeit erbeten

Der Beirat in Woltmershausen hat sich aber noch Bedenkzeit erbeten und will bis Anfang Juni entscheiden. Dort sitzt die DLRG seit 70 Jahren mit ihrer Zentrale, weshalb der Betrag für die dortigen Geräte und für die auf den Motorbooten höher ausfällt.

Beantragt hat Reincke dort 4.800 Euro. „Ich kann die Reaktion verstehen. Wir sind aber froh über jeden kleinen Betrag“, sagt Reincke.

Einsatzbefehle über die Feuerwehr

3.065 ehrenamtliche Mitglieder hat die Bremer DLRG. Neben dem Rettungsdienst an Badestellen übernimmt die DLRG auch die Durchführung von Schwimmkursen, Rettungsschwimmerausbildungen und Rettungssport.

Die Taucher der DLRG erhalten über die Feuerwehr Bremen Einsatzbefehle. „Wir sind aber nicht im Rettungsdienst verankert und haben so keine Möglichkeit, etwas über das Innenressort abzurechnen“, erklärt Reincke.

Man sei seit Jahren in Gesprächen, um eine Regelung zu finden, wie auch der Rettungsdienst der DLRG über das Land finanziert werden könne, sagt Reincke.

Novellierung des Gesetzes in Arbeit

„Das Innenressort erarbeitet derzeit den Vorschlag für eine Novelle des Bremischen Hilfeleistungsgesetzes. Hierzu werden wir uns in Kürze auch mit der DLRG austauschen“, sagt Karen Stroink, stellvertretende Sprecherin von Innensenator Ulrich Mäurer.

Man schätze die seit langem bewährte Zusammenarbeit. Und: Die DLRG erhalte jährlich, ebenso wie vier andere anerkannte Hilfsorganisationen, Zuwendungen aus dem Haushalt des Senators für Inneres und Sport in dem von der Bürgerschaft festgelegten Rahmen.

Einsatztaucher über Spenden finanziert

Das gilt laut Reincke für die Badeseen, die als Sportstätten gelten. Die Einsatztaucher aber würden beispielsweise gänzlich über Spenden finanziert.

Die Einwerbung von Globalmitteln sei derzeit für ihn die einzige Möglichkeit, wie die Funktechnik finanziert und damit die Wasserrettung aufrecht erhalten werden könne, so Reincke.

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