Noch fliegen mehr Tauben übers Dach des Parkhauses Am Brill, als im neuen Taubenhaus landen. Ein metallisch schwarzer Kasten mit Lichtfenstern ist zur einen Seite geöffnet, die wie die Landebahn eines Raumschiffes aussieht: Das Taubenhaus, dessen Entstehung Jahre gedauert hat, ist seit einer Woche in Betrieb. Kameras überwachen das Gebäude.
Abdrücke im Streu und Kotkleckse am Eingang
Perdita Goltz, die Vorsitzende des Vereins Bremer Taubenhaus erklärt, wie die Vögel den Neubau annehmen: „Noch erkunden sie es. Körnerfutter, Basilikum, frisches Wasser machen sie neugierig.“ Der aktuelle Taubenwart Bernhard Kraft zeigt die Spuren im Streu. Karin Siemers findet auch kleine Kotkleckse in der Einflugschneise.
Gipseier sollen Nachwuchs verhindern
250 Paare aber auch Singles könnten hier in Boxen mit Nestern unterkommen. Wichtig für Goltz: „Wenn sie brüten, werden ihre Eier gegen Gipseier ausgetauscht.“ Das sei der sensibelste Weg für die Reduzierung des Bestandes.
Hoffen auf weitere Taubenhäuser wie in Hamburg
Etwa 2.500 der Vögel leben in der Innenstadt. Zirka 36.000 Euro hat der Neubau gekostet. Der Unterhalt sei mit rund 9.000 Euro pro Jahr veranschlagt. Drei Jahre soll das Projekt laufen. „Weitere Taubenhäuser wie in Hamburg wären schön“, hofft Goltz.
Kranke oder verletzte Taube: So kann jeder helfen
Wer kranke, verletzte oder verhungernde Tauben entdeckt, bekommt auch Hilfe bei den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins: „Das Tier vorsichtig in einen belüfteten Karton oder Stoffbeutel legen.“ Dann sollte man die Helferinnen und Helfer anrufen: 01520 / 846 75 86. Auch eine Mail ist dafür da: bremer.taubenhaus@gmail.com.