Die Entwicklerinnen Tanja Huppertz und Carolin Huppertz mit Dötlingens Bürgermeisterin Antje Oltmanns und Lea Möller von der Gemeinde Dötlingen (v. l.) auf Entdeckertour bei der St. Firminus-Kirche. Foto: Buntemeyer
Tourismus

Smarte Erkundungstour im Künstlerdorf

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Entdeckertour macht Dötlingen und seine Geschichte auf 14 Stationen erlebbar

An der Südwand des Altarraums in der Dötlinger St. Firminus-Kirche prangt eine mittelalterliche Putzritzung. Die bildliche Darstellung zeigt den heiligen Firminus als Bischof unter einem hohen, gotischen Baldachin und wurde 1997 bei Sanierungsarbeiten entdeckt. Das Künstlerdorf Dötlingen ist reich an interessanten Fakten und Zeugnissen, die tief in die Geschichte des Ortes blicken lassen. Die erstmals 1270 urkundlich erwähnte Feldsteinkirche zum Beispiel oder auch die Fachwerkarchitektur, die Jahrhunderte zurückreicht.

Mit dem Handy durch die Landschaft

Eine 2,6 Kilometer lange Entdeckertour bietet nun die Möglichkeit, Dötlingen anhand von 14 Stationen ganz smart zu erkunden – mit Infos direkt aufs Handy. Tanja Huppertz und Carolin Huppertz haben bereits 130 Entdeckerpfade in ganz Deutschland erstellt. Der Hasbruch ist mit einer 5,6 Kilometer langen Natur-Route ebenfalls vertreten. Die beiden engagierten Frauen aus Dörverden wollen mit ihren digitalen Reiseführern für Städte, Dörfer und Naturlandschaften die heimische Vielfalt zeigen und Themen wie Geschichte, Kultur, Architektur, Geologie, Flora und Fauna vor Ort erlebbar machen.

„Wir möchten Bildung in den öffentlichen Raum bringen“, sagt Tanja Huppertz. Wer sich auf Entdeckungstour begibt, braucht keine App oder Anmeldung. Die Nutzung solle so niedrigschwellig wie möglich funktionieren, so die Entwicklerinnen. Dafür besucht man die Webseite stadt-land-erleben.de und klickt entweder über eine Karte oder eine alphabetische Liste auf den Entdeckerpfad der Wahl. Es öffnet sich ein Infofeld mit Angaben zu Routenlänge und Ausgangspunkt. Nun kann man sich einfach vom Ausgangspunkt aus zu den verschiedenen Stationen navigieren lassen. In Dötlingen geht es von der St. Firminuskirche unter anderem zum 1341 erstmals erwähnten Tabkenhof, zur alten Dorfreiche, zum Püttenhus, zum Steingrab sowie sehenswerten Fachwerkhäusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Themen wie Fachwerkarchitektur im Allgemeinen und Quizfragen oder Minispiele von Maskottchen Lugo runden das Infopaket ab.

Wissenswertes über die Region per Fingertipp

Mit ihren Entdeckertouren wollen Tanja Huppertz und Carolin Huppertz nicht nur Gästen Interessantes und Wissenswertes vermitteln, sondern Regionalgeschichte auch Einheimischen näherbringen. „Viele reisen in weit entfernte Länder, aber wissen oft nicht, welche Vielfalt vor der eigenen Haustür liegt“, so Carolin Huppertz. „Es geht auch um die Identifikation mit der eigenen Heimat“, ergänzt Tanja Huppertz. Auf Dötlingen kamen die beiden über die Kirche, aber auch das mit Fachwerk geprägte Ortsbild und die lange Geschichte. Das Duo arbeitet gemeinnützig und finanziert das Projekt über Spenden sowie Fördermittel. Wenn möglich kooperieren sie auch mit Stiftungen.

Dötlingens Bürgermeisterin Antje Oltmanns gefällt besonders, dass der Entdeckerpfad einen Fokus auf die Geschichte des Ortes mit vielen historischen Gebäuden wie Tabkenhof oder dem ehemaligen Heuerhaus legt. Auch die eigene Recherche der Entwicklerinnen stellt sie lobenswert hervor. Der Entdeckerpfad Dötlingen, der über stadt-land-erleben.de/doetlingen direkt erreichbar ist, wird künftig auch auf der Webseite der Gemeinde beworben.

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