Den Körper kann man sich bildlich wie eine Maschine vorstellen. Eine regelmäßige Wartung sorgt langfristig für einen geschmeidigeren Betrieb. Insbesondere unser Herz braucht Aktivität, um gesund und stark zu bleiben. Schließlich arbeitetet es pausenlos und dafür verdient dafür besondere Aufmerksamkeit.
Der Selbstversuch beginnt
Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr beteiligte ich mich als Selbstversuch an der Aktion „Bremen läuft 10“ der Stiftung Bremer Herzen. Um nach einer Sportverletzung körperlich wieder aktiv zu werden und da ich selbst nie der größte Läufer gewesen bin, sah ich einen Zehn-Kilometer-Lauf als besondere Herausforderung und als wichtige Investition für mein Herz. Das zehnwöchige Training tat mir gut. Doch wie nachhaltig war das eigentlich für meine Gesundheit?
Körperliche Veränderungen zeigen sich schnell
Seit dem erfolgreich absolvierten Abschluss-Lauf im Bürgerpark im Juni 2024 trainiere ich im Alleingang weiter. Jede Woche laufe ich zehn Kilometer in verschiedenen Variationen. Mal sind es zwei Läufe über fünf Kilometer, mal einmalig zehn. Außerdem wagte ich den Schritt zurück in die Welt des Kraftsports. Im Alltag wie auch im Fitness-Studio merkte ich wie ich ausdauernder wurde. Treppen steigen fällt mir viel leichter, die Straßenbahn mit einem Sprint zu erreichen, wurde eine Kleinigkeit. Zumindest im Gefühl und im Spiegel, hat das mal weniger, mal mehr fordernde Training mir gut getan.
Was aber sagt dazu die Wissenschaft? Schlägt sich das viele Training in handfesten Daten nieder, die nachweisen, dass sich auch im Körper etwas positiv verändert hat? Um genau das zu klären, ging es erneut in die Räume der Stiftung Bremer Herzen zur Nachuntersuchung.
Ein Blick in den Spiegel… auf dem Spiroergometer
Die Ergebnisse des Spiroergometers waren ernüchternd. Laut Stephan Rühle, Facharzt für Kardiologie, waren sie außerordentlich gut, jedoch gab es keinen nennenswerten Unterschied zu dem Test Anfang des Jahres. Rühle kam durch die Ergebnisse zu der Schlussfolgerung, dass ich womöglich, an den Anforderungen des Spiroergometers „vorbeitrainiert“ habe. Trotz all den neuen Muskeln und den wöchentlichen Läufen, war ich etwa zu der gleichen Zeit und beim gleichen Widerstand erschöpft.
Adios Cholesterin
Die Blutwerte aber haben etwas mehr gezeigt. Laut Harm Wiebergen, Leiter des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung (BIHKF), sind vor allem beim Sport die Werte HDL-Cholesterin und HbA1c interessant. „Das ‚gute‘ HDL-Cholesterin steigt, wenn man körperlich aktiv ist. Das ist geschehen – von 51 auf 59 Milligramm pro Deziliter. Der Langzeitblutzuckerwert HbA1c sinkt, wenn man körperlich aktiv ist. Das ist ganz gering geschehen – von 5,3 auf 5,2 Prozent“, erklärt der Experte.
Laut Wiebergen, haben sich auch die Werte beim „schlechten“ Cholesterin verändert: „Das ‚schlechte‘ Cholesterin reagiert meistens nur gering auf körperliche Aktivität, aber auch da ist etwas bei Ihnen geschehen mit einem Abfall von 90 auf 83 Milligramm pro Deziliter“.
Mehr unter bremer-herzen.de. Wir informieren Sie, wenn die neue Anmeldephase für „Bremen läuft 10“ startet.