Montagmorgen, 10 Uhr. „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten schallt durch das Foyer der Berufsbildenden Schulen (BBS) in der Kreisstadt. Etwa 50 Menschen besuchen die Ausstellungseröffnung „Neofaschismus in Deutschland“. Konzipiert hat die Ausstellung die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), die Omas gegen Rechts Osterholz-Scharmbeck holten die Ausstellung an die BBS, wo sie noch bis Donnerstag, 27. Februar, zu sehen ist.
Roswitha Strube von den Omas gegen Rechts freut sich besonders darüber, dass die 25 Plakate umfassende Ausstellung noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar in der Kreisstadt präsentiert wird. Strube ging auf die Schulleitung mit dem Vorschlag zu, die Ausstellung in den Räumen der BBS stattfinden zu lassen.
Schulleiterin Daniela Thies freut sich darüber, die Ausstellung in ihren Räumlichkeiten beherbergen zu dürfen. Sie erhoffe sich, dass die Exponate eine „Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen“ böten, „denn es ist so wichtig wie lange, lange nicht mehr.“
Immer mehr Omas gegen Rechts
Über 130.000 Omas gegen Rechts gibt es in Form von über 120 Ortsgruppen in ganz Deutschland. „Wir werden immer mehr, auch Männer“, berichtet Strube. Der Ableger in der Kreisstadt zählt gegenwärtig 22 Mitglieder. „Da sind wir ganz stolz drauf“, so Strube.
Strube ist aus tiefer Überzeugung eine Oma gegen Rechts: „Wir machen uns sichtbar, wir ältere Frauen – das hätte niemand gedacht“, und „Alt sein heißt nämlich nicht stumm sein“, gibt sie sich bei der Ausstellungseröffnung selbstbewusst. Ihr ist wichtig, dass die Ausstellung junge Menschen erreicht – „Viele von euch dürfen am Sonntag zum ersten Mal eure Stimme bei einer Bundestagswahl abgeben“, mahnt sie die anwesenden Schülerinnen und Schüler, eine überlegte Wahlentscheidung zu treffen. Und sie fügt hinzu: „Passt gut auf die Plakate auf, damit wir sie auch nach der Bundestagswahl an anderen Orten und Schulen aufhängen können. Ich denke, dass das notwendig sein wird.“
Die Ausstellung steht bis Donnerstag, 27. Februar, montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr allen Interessierten offen. Zu finden ist sie im Foyer der BBS, Im Osterholze 2.