Der alte Schalter wird zum Tresen mit Blick in die Küche. Die original Fliesen wurden aufwendig aufbereitet. Foto: Schlie Der alte Schalter wird zum Tresen mit Blick in die Küche. Die original Fliesen wurden aufwendig aufbereitet. Foto: Schlie
Neustadt

Eigene Impulse setzen

Von
Carina Henkel ist neue Stadtteilmanagerin in der Neustadt, die Alte Post an der Meyerstraße für alle geöffnet.

Es ist kein Kaltstart, aber doch ein kleiner Neuanfang – zumindest was die Adresse und die Jobbeschreibung angeht: Carina Henkel ist seit Anfang April neue Stadtteilmanagerin in der Neustadt und damit Nachfolgerin von Astrid Verena Dietze, die nach zehn Jahren in der Neustadt nun das Ortsamt in der Östlichen Vorstadt leitet.

Carina Henke studierte in Bremen Freizeitwissenschaften und arbeitete bereits mit ihrer Vorgängerin Astrid Verena Dietze im Stadtteilmanagement zusammen. Foto: Schlie

Carina Henkel studierte in Bremen Freizeitwissenschaften und arbeitete bereits mit ihrer Vorgängerin Astrid Verena Dietze im Stadtteilmanagement zusammen. Foto: Schlie

Henkel ist die neue Aufgabe nicht fremd: 2022 half sie erstmals beim Festival Summer Sounds mit, blieb dem Verein danach weiter erhalten und begann 2023 ein studentisches Praktikum.

Seither ist sie Teil des Stadtteilmanagements. „Ich trete in große Fußstapfen und gehe positiv an alles heran. Ich konnte viele Einblicke gewinnen und kenne das Netzwerk von Astrid. Das ist eine gute Grundlage“, sagt Henkel.

Sie wolle das Rad nicht neu erfinden, aber doch auch eigene Impulse setzen, sagt die studierte Freizeitwissenschaftlerin.

Neue Adresse in der Alten Post

Neu ist auch die Adresse – und die bietet viele Möglichkeiten. „Es ist Astrids Erbe“, scherzt Henkel. Denn das Stadtteilmanagement ist umgezogen und nun barrierefrei. Die – vielen Neustädterinnen und Neustädtern noch bekannte – Alte Post an der Meyerstraße steht nun dem Stadtteil offen.

In mühevoller Arbeit wurden die Schalterhalle, die Telefonzellen und die Büroräume renoviert. „Vieles ist im Original erhalten“, schwärmt Henkel.

Das Beste: Die neuen Möglichkeiten. Die Räume können gemietet werden, bieten ausreichend Platz mit Tresen sowie einem Innenhof. „Dort wollen wir auch mit der direkten Nachbarschaft zusammenkommen und planen ein Hoffest zum Kennenlernen“, sagt Henkel.

Sie und die Mitarbeitenden des Stadtteilmanagements seien sehr gut an der neuen Adresse aufgenommen und willkommen geheißen worden. „Es stehen auch oft Menschen vor der Tür und wollen mal reinschauen“, freut sich Henkel. Künftig solle auch eine regelmäßige Sprechstunde angeboten werden.

In den ehemaligen Telefonzellen können auch Nachrichten und Wünsche hinterlassen werden. Foto: Schlie

In den ehemaligen Telefonzellen können auch Nachrichten und Wünsche hinterlassen werden. Foto: Schlie

Herausforderungen meistern

Noch sei zwar nicht alles fertig, aber die neue Adresse ist auch ein weiterer Schritt hin zu weniger Leerstand im Stadtteil. Denn das ist auch ein Anliegen des Stadteilmanagements.

Weitere Herausforderungen seien insbesondere das Thema Müll und Zusammenhalt. „Wir wollen die Menschen abholen, es geht um Eigenverantwortung. Aktionen wie Clean up your City und die Zusammenarbeit mit der Künstlerin Alexa Rasch, die unter anderem Kippenfänger herstellt, sollen einen Beitrag zu mehr Sauberkeit im Stadtteil leisten.

An der Neustadt mag Henkel besonders, dass sie wie ein Dorf mit der Infrastruktur einer Stadt sei. „Es ist nachbarschaftlich, man trifft sich immer wieder und es ist sehr grün“, sagt Henkel, die selbst auch im Stadtteil lebt.

Summer Sounds geht ins 20. Jahr

Das erste große Projekt Henkels ist das diesjährige Summer Sounds. „Unser Lärmkonzept der vergangenen Jahre hat sich bewährt. Wir geben uns da sehr viel Mühe“, sagt Henkel.

Trotz der Vorfreude habe aber auch das Neustädter Festival mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen. „Um Geld für Kultur zu bitten ist das neue Normal“, sagt Henkel. Die steigenden Kosten in allen Bereichen versuchen die Festivalorganisatoren durch modulares Denken zu kompensieren, um flexibel bleiben zu können.

Das Summer Sounds sei das größte Projekt des Vereins. „Es ist viel Arbeit, aber immer wieder ein sehr emotionaler Moment, wenn man auf dem Hügel steht und die vielen Menschen sieht“, sagt Henkel.

Zum 20. Geburtstag des Festivals, das vom 30. Mai bis zum 1. Juni stattfindet, wird es auch eine Neuerung geben: Einen großen Floh- und Markttag am Sonntag.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...