Karfreitag Ostern Schlie SW EDIT Am Karfreitag weht höchstens eine Böe wie durch eine Westernkulisse: Die Osterwiese bleibt am Karfreitag geschlossen. Foto: Schlie
Tanzverbot

Karfreitag enden Verbote in Bremen um 21 Uhr

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Was die Kirche zum Tanzverbot an Karfreitag sagt - und was in Bremen erlaubt ist

Der Tag, an dem Jesus an einem Holzkreuz gefoltert und ermordet wurde, ist in der Christenheit heute der Karfreitag (2025 am 18. April). Der Feiertag, der zwei Tage vor der Auferstehung, an Ostern gefeiert wird. Damit die Menschen in Ruhe trauern, sich auf dieses Ereignis besinnen und feiern können.

Deshalb ist etwa die Osterwiese gesperrt. Auch kommerzielle Sportveranstaltungen dürfen nicht stattfinden. Doch zum Beispiel im Schlachthof neben der Bürgerweide gibt es ein Konzert und in verschieden Discos gibt es Partys.

Kein Volksfest aber späte Konzerte wegen eines Gesetzes

Wie passt das zusammen? Des Rätsels Lösung ist das Gesetz über die Sonn-, Gedenk- und Feiertage vom 12. November 1954. Es regelt unter anderem die Auflagen am Karfreitag, Volkstrauertag und Totensonntag.

Allerdings gelten die Verbote für kommerzielle Sportveranstaltungen, Auf- und Umzüge, Unterhaltungsmusik und Festveranstaltungen und „andere öffentliche Veranstaltungen, sofern bei ihnen nicht der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist“ am Karfreitag nur zwischen 6 und 21 Uhr.

Privat ist es jedem selbst überlassen

Die evangelische Kirche begrüßt das Gesetz  dazu. „Das bremische Feiertagsgesetz hat kluge Regelungen getroffen. Privat ist es jedem überlassen, den Tag nach eigenen Vorstellungen zu gestalten“, so Pastor Bernd Kuschnerus und erklärt: „Nur öffentliche Veranstaltungen ruhen aus Respekt vor den Gefühlen derer, die gerade wenig Grund für Freude und Spaß haben. Ich finde, auch das hat sein Recht. Ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft angemessen Rücksicht auf die vielen Menschen unter uns nehmen, die trauern und die nach Hoffnung suchen.“

Kirche fordert Respekt gegenüber allen Opfern, die unschuldig leiden

Der Schriftführer, sowas wie der Bischof, meint: „Der Karfreitag tut allen Menschen gut, weil er unseren Alltag unterbricht und Zeit zum Nachdenken schenkt. Der grausame Tod Jesu am Kreuz erinnert uns daran, was auch zu unserem Leben gehört: Leiden, Sterben und der Tod.“

Trauer und Leid erleben Menschen persönlich, aber auch unsere Welt ist gerade unerträglich voll davon. Der Karfreitag ist deshalb ein Tag des Respekts gegenüber allen Opfern des Bösen in unserer Welt, die unschuldig leiden.“

Für Schausteller lief die Osterwiese einmal hervorragend

Rudolf Robrahn, der dem Schaustellerverband in Bremen vorsteht, verstehe es. Er habe aber eine Erfahrung gemacht, die er wiederholen möchte: „Wir haben mal eine Osterwiese ohne Musik am Karfreitag gehabt– die lief hervorragend.“ Das war am Karfreitag 2015. Ab 18 Uhr drehten sich die Karussells.

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