Monika Mehrtens verabschiedet sich aus dem Centermanagement des Weserparks, wird aber Bremen in ehrenamtlicher Funktion erhalten bleiben. Monika Mehrtens verabschiedet sich aus dem Centermanagement des Weserparks, wird aber Bremen in ehrenamtlicher Funktion erhalten bleiben. Foto: Schlie
Jetzt ist Schluss!

Den Weserpark geprägt

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Monika Mehrtens übergibt am Montag nach fast 20 Jahren das Centermanagement.

Es ist sicher nicht zu dick aufgetragen, wenn man sagt, dass am Montag im Weserpark eine Ära zu Ende geht. Centermanagerin Monika Mehrtens, die den Weserpark geprägt hat, übergibt nach fast 20 Jahren den Staffelstab an ihren Nachfolger Stefan Dorster.

Die letzten Tage unter Strom

„Momentan müsste mein Tag eigentlich 48 Stunden haben“, sagt Mehrtens. „Es gibt so viele Dinge, die mir plötzlich einfallen, die ich im Kopf habe und die nicht in den Akten stehen“, berichtet sie. Trotzdem: Ab Dienstag will sie erstmal Urlaub machen, um Abstand zu gewinnen und einen anderen Rhythmus zu bekommen. „Ich möchte nicht morgens um 6 Uhr aufwachen und das Gefühl haben, nichts zu tun zu haben“, erklärt sie.

Ab November will sie sich dann bereits vorhandenen Ehrenämtern und wahrscheinlich auch einem neuen widmen. Was das sein wird, verrät sie noch nicht. Bremen bleibe ihr Lebensmittelpunkt. „Eine lebenswerte Stadt, tolle Kultur, abwechslungsreiche Gastronomie. Hier kannst du dich austoben“

Als wesentlichen Erfolgsfaktor für die ungewöhnlich lange Zeit an der Spitze desselben Centers nennt die scheidende Managerin die Rahmenbedingungen, die ihr durch die Eigentümerfamilie Steenken gesetzt worden seien.  „Es ist etwas anderes, ob ein Fonds dahinter steht, der nur auf die Rendite schaut, oder ein Familienunternehmen. Das zeige sich auch an der Atmosphäre im Weserpark, und zwar auch an Kleinigkeiten wie echten Pflanzen in der Mall aber auch am Umgang mit kleineren Mietern während der Corona-Pandemie oder der Auswahl der Geschäfte.

Eine prägende Figur im Weserpark

„Ohne den Mut, den Willen und das Herzblut von Frau Steenken wäre der Weserpark nicht, was er heute ist“, sagt sie. Auch nicht ohne Monika Mehrtens und das Vertrauen, das ihr die Eigentümer schenkten. Als etwa 2018 RME die Metro als Betreiber des Centers ablöste, war es der Wunsch des Eigentümers, dass Mehrtens als Managerin übernommen werden sollte.
Dass sie überhaupt Centermanagerin geworden ist, verdankt sie einem Zufall.

„Ich war damals in Wolfenbüttel für ein Hotel tätig und habe mir das Büro mit einem Centermanager geteilt. Als der dann gekündigt hat, wurde ich gefragt, ob ich den Job nicht übernehmen wolle. Ich hätte ja ohnehin schon viel mitbekommen“, erzählt Mehrtens. Mit Unterstützung durch einen Berater schlug sie einen neuen Weg ein, der sie schließlich in den Weserpark führte.

Angetreten sei sie mit dem Ziel, länger zu bleiben als ihr Vorgänger Ingo Lohmüller, der knapp fünf Jahre Regie geführt hatte. Zunächst keine einfache Konstellation für Mehrtens, denn Lohmüller wurde anschließend ihr Chef. „Der kannte natürlich jeden Winkel im Center. Wir haben uns dann irgendwann darauf geeinigt, dass anders nicht unbedingt schlechter sein muss“. Es folgten viele Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit. „Ich habe bis heute Kontakt zu ihm und habe ihn das ein oder andere Mal um Rat gefragt.“

Das Ende einer Ära

Verbunden mit der Ära Mehrtens ist auch die Metamorphose des Weserparks vom Fachmarkt-Zentrum zum Shopping-Center, inklusive Erweiterung 2014 um fast ein Drittel. „Eine Operation am offenen Herzen“, beschreibt Mehrtens die Zeit. Doch die ist geglückt. „Wir haben nicht nur durch neue Farbe und anderes Design dem Center ein neues Gesicht gegeben, sondern auch viele attraktive Marken ansiedeln können“, begründet sie.

Ob es in ein paar Jahren noch stationären Einzelhandel und Shopping-Center geben wird? Mehrtens ist überzeugt davon: „Wenn man sieht, wie Familien oder Freunde gemeinsam durch den Weserpark gehen, das wird nicht aussterben. Man muss eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Ich glaube das ist uns gelungen.“

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