BUND Martin Rohde BUND-Geschäftsführer Martin Rode mit einem braunen Langohr im Bürgerpark. Foto: Barth
Tiere in der Stadt

Parks mit seltenen Krabblern und flinken Wesen

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Wer mit offenen Augen durch die Bremer Grünanlagen geht, kann viele tierische Begegnungen machen. Schließlich sind die alten Anlagen Rückzugspunkt und oftmals auch wichtige Trittsteine auf dem Vormarsch in die City.

Wer bei seinem Spaziergang oder abendlichen Bummel die Parks oder Friedhofsanlagen ganz genau unter die Lupe nimmt, kann dabei neben Amsel, Eichhörnchen und Igel auch seltene Krabbler und lichtscheue Wesen entdecken.

In den Bremer Randregionen wie zum Beispiel in Oberneuland haben sich schon früh die Kaufleute aus der Stadt niedergelassen, ihre Villen gebaut und ihre weitläufigen Gärten nach dem Vorbild der englischen Gärten angelegt und am Rande der landwirtschaftlichen Flächen so auch neue Lebensräume für viele Arten geschaffen.

Parks mit altem Baumbstand und offenen Flächen

Bis heute geblieben sind davon zumeist Parks mit halboffenen Landschaften, mit altem Baumbestand, Lichtungen und offenen Räumen, weiß der Geschäftsführer des BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) Bremen, Martin Rode.

Dabei bilden primär die alten Laubbäume wie Buche, Linde, Ulme und vor allem die Eiche das Fundament für den ökologischen Reichtum der Parks. Vor allem die 150 bis 200 Jahre alten Eichen in den Parkanlagen mit ihrer rauen Rinde und Hohlräumen sind beliebte Quartiere.

Die Eiche ist ein besonders wichtiger Baum

„Über 1.000 Tierarten können von der Eiche leben, weiß Rode. Dabei bekomme man von den meisten Lebewesen und Krabblern aber kaum etwas mit, da sie für Menschen unsichtbar in der Krone oder – wie der seltene Eremit – im morschen Holz leben.  Andere Insekten wie die Gallwespe erkennt man dagegen an den Blasen der Blätter oder, wenn sie umherfliegen, wie die Maikäfer oder gegenwärtig gerade die etwas kleineren Junikäfer.

Gänzlich versteckt leben auch die Fledermäuse, die ihre Tagesquartiere häufiger an grober Rinde oder auch an Häusern finden. Erst in der Dämmerung werden die flinken Wesen wie der Große Abendsegler, die Wasser-, die Breitflügel- oder die Zwergfledermaus aktiv. Ganz einfach sind auch diese aber nicht immer zu beobachten, da sie häufig in größerer Höhe unterwegs sind oder so klein und flink sind, dass man sie kaum wahrnimmt, erläutert Rode.

Auch Eulen findet man in Parks und Gärten

Etwas leichter zu beobachten sind da schon die Vögel wie Meise, Drossel und Star. Gerade in den Parkanlagen kann man mit etwas Glück aber auch Eulen oder Spechte entdecken. Dabei findet man neben Grün- und Buntspecht auch schon mal den seltenen Mittelspecht.

W-Natur-Eule-mbNanunana wer schaut denn da? Mit etwas Glück kann man Waldohreulen entdecken. (Foto: Bollmann)

Auf jeden Fall gilt: Wer in den Gärten, auf dem Waller Friedhof, im Bürgerpark oder anderen Bremer Grünanlagen unterwegs ist, kann immer wieder eindrucksvolle Naturerlebnisse haben und auch auf Eichhörnchen oder Igel treffen – einfach beim Spaziergang etwas leise sein und die Augen offen halten.

Dabei bietet der BUND zahlreiche Exkursionen und Ausflüge an, um beim Entdecken etwas behilflich zu sein. Das komplette Programm und weitere Informationen gibt es online oder direkt in  der Geschäftsstelle des BUND, Am Dobben 44. Anmeldungen werden beim BUND unter der Bremer Rufnummer 79 00 20 angenommen.

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