Große Runde, große logistische Leistung: Unter der Regie von Astrid Leimbach (Wirtschaftsdirektorin CCB/Maritim Hotel) wurde der große Raum für 800 Personen, drunter Holger Münch, Chef des Bundeskriminalamtes, und Dr. Dr. Udo di Fabio, Richter des Bundesverfassungsgerichtes a. D., bereits am Donnerstag hergerichtet.
„Alleine für das Stellen der 50 Tische, für je 15 Personen, in diesem Fall ,Eisschollen‘ genannt, brauchen wir vier Stunden. Problematisch ist dabei, dass wir den Radius eines jedes Einzelnen mit einer Holzplatte vergrößern und darauf je fünf Decken akkurat drapieren müssen“, sagt sie.
Sieben Stunden alleine für den Aufbau
Dann wird eingedeckt: 2.400 Gläser und 4.800 Besteckteile müssen verteilt werden. Im Anschluss, und das dauert noch mal rund zwei Stunden, werden die Stühle eingesetzt. „Mit der gesamten Prozedur war unser Team von 13 bis 20 Uhr beschäftigt“, so Leimbach.
Am Freitagmorgen kamen dann die ersten Tischherren, um ihre Platzkarten für das Herrenmahl nach der legendären Eiswette am 6. Januar zu verteilen. Nachmittags trat das Präsidium zur Generalprobe an. „Um in Stimmung zu kommen – Ablauf und Reden werden besprochen“, berichtet sie, die nach 19 Jahren im Job genau weiß, wie es funktioniert und vor dem Fest Ansprechpartnerin in allen Fragen ist.
Ein paar Damen sind doch vor Ort
Außerdem ist die 40-Jährige neben Kellnerinnen und Hoteldirektorin Constanze Neuhörl eine der wenigen Damen, die während des Prozedere anwesend sein dürfen – Leimbach unter anderem ausgerüstet mit einem rosa Notfallköfferchen.
Das enthält Dinge wie Nähzeug, Schuhcreme und Sekundenkleber, denn erfahrungsgemäß löse sich bei dem einen oder anderen Gast immer ein Stück der Kleidung ab.
Minutiöser Ablauf ist die größte Herausforderung
Ansonsten sind 85 Servicekräfte ab 12 Uhr im Einsatz. Los geht es mit 90 Minuten Lagebesprechung. Denn der minutiöse Zeitplan, den die „Wettkameraden“ vorgeben, ist die größte Herausforderung der Großveranstaltung.
Der fordert auch das Team von Küchenchef Stephan Zielinski. Dessen Mannschaft muss unter anderem 120 Liter Hühnersuppe, 150 Kilo Kartoffeln, 200 Kilogramm Grünkohl, 150 Kilo Pinkel, 120 Kilo Kochwürste und 100 Kilogramm Bauchspeck auf den Punkt genau gegart haben und servieren. 22 Leute hat er dafür am Samstag am Start.
Kohl schmeckt einmal aufgewärmt einfach besser
„Wenn einer seine Redezeit verlängert oder abkürzt, kommen wir trotzdem schon mal ins Schwitzen“, berichtet der 46-Jährige, der seit 18 Monaten im Hotel tätig ist und somit 2016 sein Debüt in Sachen Eiswette hatte.
Den Kohl kocht er stets am Vortag eines Events. „Aufgewärmt schmeckt er einfach besser.“ Und im Vorfeld lief auch beinahe alles gut. „Unser Lieferant hatte nur die Pinkelwürste vergessen.“ Aber für solche Fälle baue er ja einen zeitlichen Puffer zur Nachjustierung ein.
Senf auf dem Smoking – Pannen bleiben nicht aus
„Dennoch hat es natürlich schon mal Pannen im Rahmen des Eiswettfestes gegeben“, gesteht Leimbach. Beispielsweise einen Pott Senf auf dem Smoking eines Gastes, als während der Zeremonie das „Hepp, Hepp“ ausgerufen worden war, zu dem alle Anwesenden spontan aufstehen müssen und einer einen Kellner regelrecht „umhaute“.
Schnell wiederum ging dann der Abbau vergangene Nacht. „Wir können ja nebenbei immer schon mal etwas wegschaffen“, erläutert die Wirtschaftsdirektorin. Somit wird, wie üblich, gegen Mitternacht alles aufgeräumt worden sein. Heute erledigen fünf Angestellte die Restarbeiten. Denn morgen beginnt das Tagesgeschäft – mit einer Tagung.
die mag ich nicht