Die Macher von "Daily Marmelade" kennen sich noch aus der Schulzeit. Die Idee für ihr Unternehmen entstand am WG-Tisch. Foto: Schlie
Zahnbürsten, Socken – gab es alles schon. Warum also nicht Marmeladen verkaufen, dachte sich David Zacharias während seiner Studienzeit. Zusammen mit seinem Kumpel Marco Stolle packte er 200 Euro auf ein Konto, erstellte einen Onlineshop und kaufte 50 Gläser Marmelade von einer Bäuerin aus Berlin.
Die ersten Päckchen wurden noch mit dem Fahrrad ausgefahren, doch die Fangemeinde wurde schnell größer. Auch die Berliner Marmeladenköchin kam nicht mehr hinterher und so fanden die Studenten kleinere Manufakturen.
Mittlerweile haben die Macher von „Daily Marmelade“ mehr als 40.000 Sendungen verschickt. Das Sortiment umfasst rund 60 verschiedene Geschmacksrichtungen, darunter exotische und klassische Sorten wie „Rotwein-Marsala-Creme“, „Erdbeeren mit Jalapeño-Chilli“ oder „Apfelgelee“. Die Marmeladen können einzeln oder als Abo bestellt werden.
Studentenidee ist inzwischen ein Unternehmen
Die Gründer wollen ihr Produktsortiment weiter ausbauen, wie Marco Stolle verrät. In Kürze soll ein neues Produkt im Onlineshop erhältlich sein: Honfitüre. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Honig und Konfitüre, also ein Honig mit einem kleinen Anteil an Früchten und Beeren. Richtig lecker, wie ein kurzer Test bei meinem Besuch verrät.
Zehn Jahre nach der Gründung von „Daily Marmelade“ ist der Küchentisch natürlich längst nicht mehr die Steuerzentrale und auch das studentische Fahrrad dient nicht mehr als „Lieferfahrzeug“. Aus dem studentischen Start-up der Schulfreunde hat sich ein richtiges Unternehmen entwickelt. Was viele nicht wissen: Bereits während ihrer Gründung von „Daily Marmelade“, bauten sich David Zacharias, Marco Stolle und Malte Legenhausen mit „werk85“ eine eigene Medienagentur auf.
Gründer hätten sich früher Hilfe gewünscht
Schon damals stellten sie fest, dass sie sich mit ihren Studienabschlüssen in „Informatik“, „International Business“ und „Digitale Medien“ gut ergänzen. Mittlerweile beschäftigt die Agentur acht Mitarbeiter, die sich um Konzeption, Entwicklung und Gestaltung von Websites und Apps kümmern. Zu ihren Kunden zählen zum Beispiel die Bremer Bonbon Manufaktur sowie die Sportbootschule bootsausbildung.com, mit der sie eine Lern-App entwickelten.
„Wir sind angekommen“, sagt Marco Stolle, auch wenn er heute ein paar Dinge anders machen würde. Ein bisschen bereuen die Gründer im Nachhinein, dass sie erst spät auf die umfangreichen Existenzgründungsangebote in Bremen aufmerksam geworden sind. Stolle: „Ich würde jedem Gründer empfehlen, diese gleich am Anfang zu checken.“ Nicht immer bringe es einen sofort weiter, aber das Netzwerk an Kontakten sei eine große Hilfe.
