Den Anfang machen die Männer und Frauen, die nachts für Jugendliche da sein wollen, auf der Osterwiese: Am 7. April wandern sie zum ersten Mal gemeinsam über die Bürgerweide.
Probelauf auf dem Freimarkt
Ende 2016 hatten die Bremer und Stuhrer Gruppen verabredet, ihre Wanderungen auf eben solche Großveranstaltungen auszudehnen. Ein Probelauf auf dem Freimarkt brachte schließlich die Entscheidung.
„Alle waren begeistert“, sagt Ulla Ulland von den Nachtwanderern in Huchting. Sie koordiniert künftig die gruppenübergreifenden Einsätze der rund 75 Ehrenamtler.
In vielen Stadtteilen unterwegs
Die Nachtwanderer sind inzwischen in Huchting, Osterholz, im Westen und Norden sowie in Stuhr unterwegs. Eine weitere Gruppe gründet sich derzeit in Hemelingen.
Mit Unterstützung der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) sind sie abends und nachts vorwiegend in Bussen und Bahnen anzutreffen, um dort zum einen ohne zu bevormunden zu deeskalieren, zum anderen, um ansprechbar zu sein.
Konzept aus Schweden adaptiert
„Wir hören zu und schauen nicht weg“, sagt Lasse Berger, der das Konzept 2004 aus Schweden nach Bremen importierte. Fühlen sich Jugendliche auf ihrem Weg nicht sicher, begleiten die Kleingruppen in ihren roten Jacken sie auch schon mal bis nach Hause.
Für ihre Aufgabe, die sie bis in die frühen Morgenstunden ausüben, erhalten sie Deeskalationstraining und Erste-Hilfe-Kurse.
Infostände in den Stadtteilen
Bürgermeister und Schirmherr Carsten Sieling, der die Nachtwanderer bereits zweimal begleitete, und Niels Thomsen (Stuhr), dankten den Freiwilligen gestern im Rathaus für ihr Engagement und ihre Zivilcourage.
In den kommenden Wochen veranstalten die Nachtwanderer in ihren Stadtteilen Infotage. Die Flyer liegen in allen Bussen und Bahnen der BSAG aus, zudem werden neue Flyer in arabischer und türkischer Sprache an Jugendliche in der ganzen Stadt verteilt.