Ein Hausmeister wollte am Montag den Zähler der vermieteten Lagerhalle an der Hermann-Ritter-Straße ablesen. Auf dem Weg ins Kellergeschoss wurde er aber von einem unbekannten Mann abgewiesen. Auf Nachfrage wegen des auffälligen Geruches im Gebäude äußerte der Unbekannte, dass gerade die Räume gereinigt wurden.
Die Betreiber hatten bei der Anmietung angegeben, die Halle für die Fischzucht nutzen zu wollen.
Durchsuchung noch am Abend
Verantwortliche des Managements verständigten daraufhin die Polizei. Zivile Einsatzkräfte der Bremer Polizei erschienen schnell vor Ort und nahmen deutlichen Cannabisgeruch wahr. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bremen erließ das Amtsgericht noch am Abend einen Durchsuchungsbeschluss für die Räume.
Im Keller fanden und beschlagnahmten die Ermittler 372 abgeerntete, 139 noch blühende Cannabispflanzen und über zehn Kilogramm weiteres Marihuana. Gegen die Mieter wird wegen einer Straftat nach dem Betäubungsmittelgesetz ermittelt.
Erst kürzlich waren Großplantagen in Bremen-Nord und im Süden aufgeflogen.
Polizei warnt
Die Polizei warnt: Die aus den Pflanzen gewonnenen Drogen Haschisch und Marihuana sind als sehr gefährlich einzustufen, da sie häufig unterschätzt werden. Dies gilt insbesondere für die Bereiche der psychischen Abhängigkeit und der problematischen Abbauzeit des Rauschwirkstoffes THC.
Hinzu komme, dass sich aufgrund von Züchtungen in Indoor-Plantagen der THC-Gehalt seit den 1960er-Jahren um das Zehnfache erhöht hat. Mit dieser latenten Steigerung des Wirkstoffgehalts THC seien erhebliche gesundheitliche Auswirkungen verbunden.