In kräftigen maritimen Farben hat Karin Borchers ihrer Liebe zu Griechenland einen eigenen Schaffenszyklus gewidmet. Sein Titel: „Sehnsucht nach Nikiti“. Foto: Bosse In kräftigen maritimen Farben hat Karin Borchers ihrer Liebe zu Griechenland einen eigenen Schaffenszyklus gewidmet. Sein Titel: „Sehnsucht nach Nikiti“. Foto: Bosse
Ausstellung

Sommerliche Kunst im Kreiskrankenhaus Osterholz

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In regelmäßigen Abständen stellt das Kreiskrankenhaus Osterholz seine Flure für Ausstellungen zur Verfügung. Nun hat die Worpswederin Karin Borchers 33 ihrer Eitempera-Gemälde aufgehängt.

„Wenn die Leute schon im Sommer ins Krankenhaus müssen, sollen sie wenigstens frohe Bilder sehen“, sagt Karin Borchers. Die seit 1996 in Worpswede lebende Künstlerin und Kunstpädagogin stellt derzeit 33 ihrer Eitempera-Gemälde auf den Fluren des Kreiskrankenhauses Osterholz aus.

Dabei habe sie ganz bewusst sommerliche Farben und Motive ausgewählt, um der Jahreszeit und der in einer Klinik benötigten guten Laune zu entsprechen, erklärte die Künstlerin, Jahrgang 1941, am Dienstag bei einem Rundgang durch die Schau.

Kostbare Farbpigmente kommen zum Einsatz

Seit langem arbeitet Karin Borchers mit selbst hergestellten Eitempera-Emulsionen und feinen, seltenen Pigmenten, die sie aus der letzten übriggebliebenen Farbmühle Deutschlands nahe Ulm bezieht. „Diese Pigmente sind sehr kostbar. Daher muss ich mein Portemonnaie immer gut und diszipliniert festhalten, wenn ich neue Farben einkaufe“, lacht die Künstlerin.

Die traditionelle Eitempera-Maltechnik, die schon die alten Ägypter in vergleichbarer Form angewendet hätten, gewährleiste eine Farbigkeit und Lichtaufnahme, die rund 20 Prozent über der von Acrylfarbe liege. „Es gibt beispielsweise so unendlich viele Blaus.“

„Ich mache das, was ich leisten kann“

Wenn Karin Borchers zum Pinsel greift, macht sie sich nur diese eine Vorgabe: „nichts Gegenständliches. Denn ich möchte mich nicht mit den großen Malern, den Holländern und Italienern, messen. Daher mache ich das, was ich leisten kann.“

Ein angefangenes Werk müsse auch nicht zeitnah vollendet werden. „Manchmal steht es dann ein viertel Jahr im Atelier, bis ich auf einmal die zündende Idee habe und es innerhalb einer halben Stunde abschließe“, lacht sie.

Es liege schließlich in ihrer Natur, nicht bloß anzufangen, sondern Dinge auch abzuschließen, sagt die Künstlerin, die seinerzeit mit 52 Jahren noch das Abitur nachholte, um studieren zu können. „Und weil die Farbpigmente so teuer sind, kann ich mir eh kaum ‚Fehlschüsse‘ leisten.“

Gemälde erhalten keine Namen

Namen oder Titel bekommen Borchers‘ allesamt zu erstehenden Werke in der Regel nicht. Der Betrachter solle seine eigene Vorstellungskraft bemühen. „Wenn ich sagen würde ‚Gischt am Strand‘, dann gäbe es das und nichts anderes. Das wäre doch schade.“

Die farbenprächtige Werkschau im Kreiskrankenhaus ist noch bis Ende September zu sehen.

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