Die Musik steht, die Redner sind festgelegt und es ist geregelt, wer Kaffee kocht, die Deko übernimmt und wo die Stehtische herkommen. Mit anderen Worten: Die Vorbereitungen für die offizielle Eröffnung zum Tag des offenen Denkmals in Bremen am 8. September laufen auf Hochtouren.
In diesem Jahr wird die Eröffnung erstmals auf dem Gelände der Bremer Wollkämmerei (BWK) gefeiert. Dafür setzt sich Detlef Gorn seit vier Jahren ein. Der Vorsitzende des Fördervereins Kämmereimuseum Blumenthal hat sich ein klares Ziel gesetzt: „Blumenthal hat hier eine richtige Industrieperle, historische Industriebauten in dieser Dichte sind etwas Besonderes. Das möchte ich zeigen und den Stadtteil von dieser Seite zeigen, auch mit all dem Engagement in Blumenthal.“
Der Brand in der Fliegerhalle auf dem BWK-Gelände hat laut Gorn keinen Einfluss auf die Einweihung. Sie wird nach wie vor wie geplant stattfinden.
In den vergangenen Jahren hat Gorn am Tag des offenen Denkmals Führungen über das Gelände durchgeführt und ansässige Firmen gebeten, ihre Räume ebenfalls zu öffnen. Die offizielle Eröffnungsfeier auf dem BWK-Gelände ist für ihn nun „schon etwas ganz Besonderes und Hochwertiges. Es ist der Höhepunkt meiner Arbeit für das Denkmal BWK.“
Sanierte Dampfspeicherlok zu sehen
Gorn betont aber auch, dass er all das für Blumenthal tue. „Ich habe immer dem Denkmalamt im Nacken gesessen und das Thema dort immer wieder angesprochen.“ Vor einem halben Jahr gab es zusätzliche Schützenhilfe von Ute Reimers-Bruns, damals in ihrer Funktions als Beiratssprecherin.
Sie betonte beim Landesamt für Denkmalpflege, dass der Beirat das Vorhaben unterstützt. Schließlich sollte es in diesem Jahr so weit sein: Das Landesamt sagte die Eröffnung vor einigen Wochen zu, es gab erste Organisations-Treffen und eine Begehung des Geländes.
Dass die offizielle Eröffnung in Blumenthal stattfindet, soll an diesem Tag nicht die einzige Besonderheit sein. Die historische Dampfspeicherlok, die zwischen 1921 bis 1994 bei der BWK im Einsatz war, soll erstmals nach der Restaurierung der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Zudem öffnen viele Firmen, die ihren Sitz inzwischen auf dem BWK-Gelände haben, ihre Türen. So gibt es Einblicke in die einstige Kaufmännische Verwaltung (heute Hansea Sana Akademie), ins historische „Kraftwerk I“ (heute das Brewa-Gebäude) und weitere Gebäude.
Denk mal an Kultur in Bremen
Der Trainer von Werder Bremen äußerte sich anlässlich eines Flutlichtspieles in der vergangenen Saison, nachdem es in vorangegangenen Spielen immer nur zu vielen Unentschieden und kaum zu Siegen kam, dass es wieder einmal einen Sieg geben werde und dass die Stadt danach brennen solle.
Um das Engagement über Jahre, den Tag des Denkmals auf dem BWK-Gelände eröffnen lassen zu wollen, das nun zum Erfolg geführt hat und es in Worte der einfacheren Menschen zu fassen: Die Hütte auf dem BWK-Gelände hat doch schon in der Nacht zum vergangenen Mittwoch gebrannt.
Kein schönes Bild wird sich den Besuchern also bilden, die am Tag des offenen Denkmals den Weg in das abgeschnittene Problemstadtteil-Ensemble nach Bremen-Nord nehmen.