Im vorderen Woltmershausen schreiten die Bauarbeiten voran. Nachdem im Januar der Bebauungsplan für die ersten Wohnungen auf dem ehemaligen Gelände der Zigarettenfabrik Martin Brinkmann vorgestellt wurde, sollen nun weitere Büroflächen und Ateliers entstehen.
„Die Nachfrage im Tabakquartier ist gut“, bestätigte Simon Rott, Projektleiter und Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft Justus Grosse.
Zudem ist das Hotel auf dem Gelände in Kürze fertiggestellt, wie Rott dem Woltmershauser Beirat berichtete.
Vier weitere Gebäude
Dort stellte er vier weitere Projekte im Quartier vor: das Forum samt Mobilitätshaus 2, die Atelierhäuser, die Kita sowie das Zentrum für Freie Künste.
Für diesen Sommer ist der Baubeginn geplant für das Forum, ein L-förmiges Bürogebäude an der Ecke Senator-Apelt-Straße/Am Gaswerkgraben mit rund 10.000 Quadratmetern Fläche. „Es soll als Eintritt ins Quartier von der anderen Seite her dienen und sich ins restliche Quartier einfügen“, erläuterte Rott.
Aus diesem Grund habe man sich für das Forum an der Speicherarchitektur in unmittelbarer Nachbarschaft orientiert. Das Dach des Gebäudes wird begrünt, zudem sollen Photovoltaikanlagen installiert werden. Ein kleiner Dachgarten ist ebenfalls denkbar.
Einen festen Nutzer gebe es noch nicht, erklärte Rott, man sei jedoch in Gesprächen.
Mobilität im Quartier
An das Forum angrenzend entsteht das Mobilitätshaus 2 mit 411 Stellplätzen für Pkw sowie 247 für Fahrräder.
Das Erdgeschoss des Mobilitätshauses soll Platz bieten für E-Bikes, Fahrräder, Lastenräder und ein Car-Sharing-Angebot sowie einen Repair-Shop.
Bürolofts mit Garten
In der Tabakhalle VI sind die Atelierhäuser geplant. Die Halle selbst ist Bestandsbau und liegt zentral auf dem Gelände. Die einzelnen Bürolofts werden etwa fünf Meter breit und elf Meter hoch sein.
Sie erstrecken sie sich über jeweils drei offene Etagen, wie Projektleiter Hendrik Wewerka erklärte. Jedes Loft hat auch Zugang zu einem kleinen Garten.
Die Tabakhalle VI wurde im Jahr 1972 gebaut und bietet rund 9.500 Quadratmeter Fläche inklusive Tiefgarage. Entstehen sollen 30 Lofts.
Ein Ort für Künstler
Das Zentrum für Freie Künste, das ebenfalls in ein Bestandsgebäude als Teil der „Fabrik“ einziehen wird, entsteht auf 9.000 Quadratmetern Fläche. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz.
„Sobald die Baugenehmigung da ist, wollen wir starten. Den Betrieb aufnehmen könnten wir dann ab Februar 2022“, erklärte Projektleiter Marcel Linnemann.
Im Erdgeschoss des Gebäudes, das sich direkt neben der neuen Kita befindet, sollen die Bereiche Tanz und Theater untergebracht werden.
Zwei große Säle – jeweils mit 120 und 160 Sitzplätzen – sollen flexibel nutzbar sein. Ebenfalls im Erdgeschoss: ein großes Foyer mit Bar und Proberäume.
Im ersten Obergeschoss entstehen Ateliers. Die Vergabe der Plätze soll künftig über den Senator für Kultur erfolgen, die Planungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.
Kita öffnet im Juni
Die Kita im Fabrikgebäude nimmt ihren Betrieb mit einer Gruppe von über Dreijährigen bereits im Juni auf. Eine weitere Ü3-Gruppe sowie zwei U3-Gruppen starten im August, wie Linnemann erklärte.
Träger der Kita, die Kinder aus dem gesamten Stadtteil aufnimmt, ist das Berliner Unternehmen PME Familienservice.
„Der Standort ist geschützt und es gibt keinen Autoverkehr“, sagt Linnemann. Derzeit werde an der Idee gearbeitet, die in Teilen bis zu fünf Meter hohen Räume im Gebäude mit Podesten zu versehen, sodass für die Kinder unterschiedliche Ebenen entstehen.
Insgesamt sollen 60 Kinder dort betreut werden.