Es ist dunkel, es ist kalt: Insbesondere in den Wintermonaten kontrollieren die Beamten des Kontaktdienstes Bremen-Süd verstärkt vor den Schulen und in deren Nahbereich.
Viele Schüler werden von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gefahren. Die so genannten Elterntaxis gefährden dann jedoch andere Verkehrsteilnehmer, die Verkehrssituation vor den Schulen wird unübersichtlich für andere Kinder.
„Wir sind froh um jeden, der zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommt“, sagt Kontaktpolizistin Kirsten Schrader vom Revier in Woltmershausen.
Autos halten auf der Fahrbahn
An diesem Tag werden zeitgleich 14 Schulen im Bremer Süden von den Beamten besucht. Schrader steht mit ihrem Kollegen Lars Detken auch gegen Mittag vor der Grundschule Rablinghausen am Dorfkampsweg.
Immer wieder halten Fahrzeuge am Fahrbahnrand. Schrader und Detken sprechen sie an, bitten sie dort nicht zu halten. Immer wieder laufen allerdings auch Kinder, ohne zu gucken, über die Straße.
Die beiden Polizeibeamten weisen sie bestimmt, aber freundlich darauf hin, dass sie auf den Verkehr achten, nach rechts und links schauen müssen, bevor sie die Straße betreten.
Polizisten sind bei bekannt bei den Kindern
Die Schüler kennen die beiden Polizisten bereits: Aus dem Vorschulprojekt mit den Kindergärten des Stadtteils, der Verkehrserziehung in der ersten und zweiten Klasse und vom Fahrradführerschein in der vierten Klasse.
„Das sind Standardaufgaben für uns. Wir überprüfen beim Fahrradführerschein auch jedes Fahrrad auf Verkehrssicherheit und schreiben wenn nötig eine Mängelliste für die Eltern“, sagt Schrader.
Alternativen zum Auto
Jeder Kontaktpolizist hat seinen Revierbereich, betreut dort die Verkehrserziehungsprojekte in den Einrichtungen. Die Kontrolle vor den Schulen planen die Beamten auch nach Bedarf.
„Wir sind auf den Austausch mit den Schulen angewiesen. Es gibt Zeiten, da ist es ganz extrem mit den Elterntaxis“ sagt Detken. Insbesondere zu Schuljahresbeginn im August sei dies beispielsweise der Fall.
Es sei auch verständlich, die Kinder direkt vor oder nach der Arbeit mitzunehmen, sagt Schrader.
Allerdings wollen viele Kinder auch alleine zur Schule gehen. Und: Es gibt auch andere Möglichkeiten für Schüler, die in der Regel in einem kleinen Umkreis um die jeweiligen Schulen herum wohnen.
Gelbe Füße und Schulexpress
Zum einen habe man gute Erfahrungen mit den „gelben Füßen“ gemacht, sagt Schrader. Diese auf den Asphalt aufgetragenen Füße zeigen den Kindern einen sicheren Schulweg an, rote Linien markieren Stellen, an denen sie anhalten und auf den Verkehr achten müssen.
Auch der Schulexpress ist ein Projekt, dass es Schülern ermöglicht, in der Gruppe zusammen mit anderen den Schulweg zu bestreiten.
In der dunklen Jahreszeit sei zudem das Thema Sichtbarkeit wichtig, sagen die Polizisten. Eltern sollten darauf achten, dass die Kinder helle, reflektierende Kleidung tragen.
Außerdem passende Helme, wenn sie mit dem Fahrrad oder Roller unterwegs sind. „Und die Kinder sollten nicht ganz alleine, sondern mindestens zu zweit gehen“, sagt Schrader.
Insgesamt 22 mal wiesen die Polizisten links der Weser an diesem Tag Erwachsene auf verkehrswidriges Verhalten wie Parkverstöße hin. 15 mal verwarnten sie und viermal fertigten sie eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.