Amos Pieper köpfte Werder zwar in Führung, leitete dann jedoch auch den Ausgleich der Berliner ein. Foto: Nordphoto/Teresa Kröger
1:2 gegen Union

Führung schnell wieder verspielt

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Nächste Niederlage für Werder. Erneut leistete sich die Hintermannschaft krasse Schnitzer.

Trotz einer frühen Führung durch Amos Pieper musste Werder beim 1:2 (1:1) im Heimspiel gegen Union Berlin die vierte Bundesliga-Niederlage in Serie quittieren. Zwar präsentierten sich die Bremer deutlich engagierter als beim 1:7 in Köln, dennoch leistete sich die Mannschaft erneut zu viele individuelle Fehler und fand letztlich auch kein spielerisches Mittel gegen die stabile Berliner Verteidigung.

Trainer Ole Werner hatte seine Formation auf zwei Positionen gegenüber dem Debakel in Köln geändert. Für Milos Veljkovic übernahm Niklas Stark die Position in der Abwehrmitte. Im Mittelfeld erhielt Niklas Schmidt den Vorzug vor Christian Groß. Schmidt rückte auf die linke Achterposition, Ilia Gruev rückte zurück auf die Sechs.

Pavlenka im Glück

Die ersten Minuten gehörten eindeutig den Berlinern, die einerseits munter nach vorne spielten und andererseits Werder bei eigenem Ballbesitz früh unter Druck setzten. Es hat sich eben in der Bundesliga herum gesprochen, dass die Bremer anfällig sind für Fehler im Spielaufbau. Viel fehlte nicht an einem Union-Treffer, als Jiri Pavlenka im eigenen Fünfmeterraum zum Dribbling ansetzte und Kevin Behrens energisch einstieg, den Ball aber neben das Tor grätschte (6.).

Die erste gute Aktion der Bremer führte zu einem Freistoß für Werder. Den zirkelte Marvin Ducksch auf den Kopf von Amos Pieper. Durch die Beine von Union-Torwart Rönnow fand der Ball den Weg ins Netz – 1:0 für Werder (14.).

Stimmungskiller kurz nach dem 1:0

Doch die Freude über den Führungstreffer währte nicht lange. Torschütze Pieper passte zu kurz zurück auf Pavlenka. Behrens spritzte erneut dazwischen, Pavlenkas Rettungsversuch landete vor den Füßen von Haberer, der von der Strafraumgrenze zum 1:1 ins leere Tor einschob. Thema Slapstickgegentore, Folge 2. „Ein Tor, das so nicht fallen darf“, kommentierte Leonardo Bittencourt bei Sky. „Wir müssen einfach

Vier Minuten später hatten dann wieder die Bremer Fans den Torschrei auf den Lippen. Niclas Füllkrug machte den Ball fest und steckte durch auf Leonardo Bittencourt. Dessen Abschluss wurde zwar geblockt, trudelte aber dennoch Richtung Tor, blieb aber am Pfosten hängen.

Pavlenka produziert nächsten Aufreger

Danach beruhigte sich das Spiel bis Pavlenka den nächsten Aufreger produzierte. Weil er beim Abschlag zu lange zögerte, konnte erneut Kevin Behrens dazwischen funken. Der Abpraller war Beute von Sheraldo Becker, der nach ein paar Schritten abzog und traf. Zum Glück für für Werder hatte der Videoschiedsrichter bei der Aktion ein Handspiel von Behrens bemerkt. Er wertete es nach Ansicht der Bilder als absichtlich und verweigerte dem Tor die Anerkennung (42.).

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel dann doch die Führung für Union: Sowohl die Standardstärke der Berliner an sich als auch die individuelle Kopfballstärke von Kevin Behrens sind eigentlich bekannt. Aber Ilia Gruev war wohl irgendwie in Gedanken noch mit der Halbzeitansprache von Ole Werner beschäftigt. Jedenfalls ließ er den Berliner im Strafraum aus den Augen und Behrens köpfte zum 1:2 ein (46.). Die Naivität mit der Werder momentan Gegentore kassiert erinnert fatal an schlimme Zeiten.

Union zieht sich zurück

Die Berliner zogen sich in der Folge zurück und verlegten sich aufs Kontern. Werder suchte nach der Lücke im laufstarken Abwehrverbund der Gäste. Bittencourt fand Füllkrug im Strafraum. Der Volleyschuss des Nationalstürmers war jedoch sichere Beute von Rönnow.

Werder danach zwar weiterhin mit viel Ballbesitz, doch Abschlüsse oder gar Torchancen blieben Mangelware. Union hingegen bei Kontern brandgefährlich. Pavlenka wehrte gegen Becker ab (58.), ein Versuch von Behrens wurde kurz vor der Line gestoppt (64.).

Werder fällt nichts mehr ein

Ein Freistoß noch von Bittencourt (80.), den immerhin Rönnow als so gefährlich einstufte, dass er ihn vorsichtshalber zur Ecke lenkte, dann war es auch schon fast vorbei mit der Hoffnung auf den Ausgleich der Grün-Weißen. Hoch in Richtung Füllkrug, viel mehr viel Werder nicht ein. Zu wenig um Union zu bezwingen.

Werder beendet die Hinrunde mit 21 Punkten auf Platz 11, Union ist mit 33 Punkten Bayern-Jäger Nummer 1.

Werder: Pavlenka – Pieper (76. Veljkovic), Stark, Friedl – Weiser, Bittencourt, Gruev (88. Dinkci), Schmidt (76. Stage), Jung (71. Buchanan) – Füllkrug, Ducksch (76. Burke)

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