Die Maßnahme ist unumgänglich“, sagt Oliver Ladeur, Sprecher von Hansewasser. „Wir prüfen die Kanäle regelmäßig mit Kameras. Der unter der Straße Am Wall stammt aus dem Jahr 1902 und ist schadhaft“, fügt er hinzu.
Deshalb muss ein etwa Hundert Meter lange Abschnitt in Höhe des ehemaligen Polizeigebäudes erneuert werden. Der neue Kanal und Leitungen für die Hausanschlüsse werden in offener Bauweise hergestellt.
Deshalb kommt es voraussichtlich zwischen dem 2. Mai und dem 22. Juli zu Umleitungen. Der Wall wird also, fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Großbrand von Harms am Wall, vorübergehend wieder zur Einbahnstraße.
Einbahnstraße in Richtung Innenstadt
Dieses Mal allerdings anders herum als 2015. Den „Richtungswechsel“, der aufgrund der anstehenden Arbeiten im Untergrund der Fahrbahn beziehungsweise an den Nebenanlagen des Kanals nötig ist, erläutert Martin Stellmann vom Amt für Straßen und Verkehr.
„Vom Herdentor zum Tiefer wird der Verkehrsweg frei sein. Anders herum wird es zwei Möglichkeiten geben – zum einen über das Viertel. Zum anderen über die Ostertorstraße, die Buchtstraße, Hurrelberg und Ostertorwallstraße.“
Im Schüsselkorb zu viel Verkehr
Pkw über den Schüsselkorb zu lenken, sei keine Alternative. „Mit Bus, Bahnen, Passanten und Radlern gibt es dort auch so schon viel zu viel Verkehr“, erläutert Stellmann den Grund.
Auch wenn das ganze Projekt unumgänglich ist – wie alle Verantwortlichen betonen – auf Begeisterung wird es sicherlich nur vereinzelt stoßen. Aktuell wurden Anwohner und Geschäftsleute darüber auch noch nicht umfassend informiert.
Auf der Homepage von Hansewasser findet man jedoch schon Einzelheiten zum Thema. Ein Schreiben an die Betroffen soll rechtzeitig rausgehen, heißt es dort. Dennoch zeigen die Anlieger auch Verständnis: „Das ist höhere Gewalt, die Notwendigkeit zur Sanierung ist eben da“, sagt Tim Heintzen vom Bettenhaus Heintzen. Gemeinsam mit dem Amt habe man die neue Verkehrsführung ausgearbeitet, etwa, dass es bis zur Baustelle noch eine zweispurige Verkehrsführung gebe.