Bremen hat nicht genug Ausbildungsplätze für Jugendliche

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Nur jeder Dritte findet in Bremen einen
Ausbildungsplatz. Foto: WR

Jeder dritte Jugendliche findet in Bremen keinen Ausbildungsplatz. Das erklärte die Arbeitnehmerkammer. Damit laufe er Gefahr, in Armut zu landen. Auf der zweiten Bremer Armutskonferenz am Donnerstag soll deshalb diskutiert werden, wie man diesen jungen Menschen den Weg in die Berufswelt ebnen kann.

„Was aus einem jungen Menschen wird, hängt davon ab, welche Möglichkeiten, Fähigkeiten und Kompetenzen ihm durch Familie, Schule und Nachbarschaft mitgegeben werden“, sagt Gerd Wenzel, Sprecher der 2. Bremer Armutskonferenz. Diese Themen sollen im Rahmen der Konferenz am Donnerstag, 19. November, erörtert werden. Wesentliche Aspekte sind der Weg in den Beruf, die Erfahrungen mit dem Bremer Übergangssystem und die neue Herausforderung der Integration von jungen Flüchtlingen.

Jeder Dritte findet keinen Ausbildungsplatz

Der erste Schritt in die Selbstständigkeit und damit auch aus der Armut, sei eine Berufsausbildung. Doch viele Jugendliche würden keinen Ausbildungsplatz finden, sagte Thomas Schwarzer, Armutsexperte der Arbeitnehmerkammer Bremen. „Jeder dritte Jugendliche in Bremen ist davon betroffen.“ Jeder zehnte Jugendliche beginne seine Schritte in die Arbeitswelt mit Armut: 12.000 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren seien im Land Bremen auf Sozialleistungen angewiesen.

Gründe dafür vermutet die Arbeitnehmerkammer im nicht funktionierenden Bremer Ausbildungsmarkt. „Seit vielen Jahren übersteigt das Interesse von ausbildungsinteressierten Jugendlichen das Angebot an Ausbildungsplätzen deutlich“, sagt Schwarzer. In Bremen sei in den vergangenen Jahren die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge rückläufig. Weniger als jeder vierte Betrieb bilde noch aus. Das versuche die Stadt, mit dem Bremer Übergangssystem zu lösen. Doch auch hier fielen zu viele aus dem Raster, 7.000 Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren haben weder einen Berufsabschluss, noch nehmen sie an einem Bildungsangebot teil.

Ausbildungsgarantie soll auch umgesetzt werden

Auch für junge Flüchtlinge gibt es laut Arbeitnehmerkammer noch zu wenig Ausbildungsplätze. Viele Betriebe bieten nach Erkenntnisse des Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen in der Hauptsache Prakitka und Einstiegsqualifizierungen. Zudem erfordere die Ausbildung von Flüchtlingen eine intensive Betreuung.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte von der Landesregierung, den Jugendlichen die versprochene „Ausbildungsgarantie“ auch tatsächlich zu gewährleisten. „Dazu gehört vor allem, dass sie mehr Betriebe dazu bewegt, sich bei der Berufsausbildung zu engagieren“, sagt Sprecherin Daniela Teppich.

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