Das Aufreger-Thema: Auf dieser Fläche soll das Übergangswohnheim entstehen.Foto: Schlie Das Aufreger-Thema: Auf dieser Fläche soll das Übergangswohnheim entstehen. Foto: Schlie
Flüchtlinge

Bürgerinitiative will nicht ausländerfeindlich sein

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Jetzt meldet sich die Mahndorfer Bürgerinitiative zu Wort: Sie ist gegen den Bau eines Übergangswohnheims und fürchtet eine Unverträglichkeit mit dem Umfeld – betont aber, nicht fremdenfeindlich zu sein.

Die Bürgerinitiative aus Mahndorf, die eine Petition gegen den Bau eines Übergangswohnheims eingereicht hat (der WESER REPORT berichtete), meldet sich nun zu Wort und will dem Eindruck entgegentreten, dass sie fremdenfeindlich sei.

Die Vorgeschichte: In Mahndorf soll eine Unterbringung für Flüchtlinge gebaut werden. Die Bürgerinitiative „Stoppt das Übergangswohnheim in Mahndorf-Ost“ ist dagegen.

In einer bei der Bürgerschaft eingereichten Petition forderten sie, das Projekt zu stoppen. Ihre darin formulierten Argumente, wie beispielsweise, dass dort ein Ghetto und sozialer Brennpunkt entstehen werde, stießen bei der Sozialbehörde und den Verantwortlichen im Stadtteil stießen diese Argumente auf Unverständnis. Der Beirat Hemelingen unterstützt das Vorhaben durch einen einstimmigen Beschluss.

„Wir wollen etwas Besseres für alle Beteiligten erreichen“

Sprecher Dr. Eberhard Greff verwehrt sich dagegen, die Initiative in eine „ausländerfeindliche Ecke zu stellen“. Man wolle – „anders als dargestellt“ – gerade bessere Integrationschancen für Flüchtlinge.

Man lasse sich nicht „als die Schlechten hinstellen, die Flüchtlinge stigmatisieren“, so Greff. „Das Gegenteil ist der Fall, wir wollen etwas Besseres für alle Beteiligten erreichen, wie etwa in dem geplanten Integrationsdorf am Ellener Hof.“

Für geringere Belegung und Ansiedlung deutschsprachiger Familien

So hätte man sich bei geringerer Belegungsdichte auch gut ein Nebeneinander von Übergangswohnheim und Biotop vorstellen können. „Aber der Naturschutzfrevel, der laut Auskunft der Umweltdeputation zu mehreren Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen Naturschutz- und Bundesartenschutzgesetz und Wasserrecht geführt hat, scheint in der Stadtteilpolitik und Interessenlobby niemand ernsthaft zu stören“, empört sich Greff.

In der Beiratssitzung, bei der das Thema diskutiert wurde, habe die Initiative versucht, einen „konstruktiven Änderungsantrag“ mit Verbesserungsvorschlägen einzubringen.

Darin unterstreicht die Initiative ihre Forderung nach einer Änderung des Konzepts mit deutlich geringerer Belegung und gleichzeitiger Ansiedlung von deutschsprachigen Familien. Das sei ein echter Ansatz zur Integration.

Kritik am Beirat

Thematisieren möchte die Initiative auch die Emissionen vor Ort. In einem Protokoll zum Bebaungsplan sei festgehalten, dass eine Wohnbebauung wegen Emissionsgründen auszuschließen sei.

Die Initiative kritisiert auch den Beirat, dem sie vorwirft, einen „vorab abgestimmter Erschließungsantrag“ verlesen zu einstimmig angenommen zu haben.
Der Änderungsantrag sei nicht ernsthaft diskutiert worden.

Bürgerinitiative gibt sich neuen Namen

„Das empfinden wir Bürger, denen es ernsthaft um eine Verbesserung geht, nicht als echte Bürgerbeteiligung und schlagen daher weiterhin einen Runden Tisch mit den Behörden vor“, berichtet Greff.

Greff weist darauf hin, dass die Gruppe mit 720 Unterschriften (298 online und 422 in Unterschriftslisten) die absolute Mehrheit der Einwohner hier im Einzugsgebiet des geplanten Übergangswohnheim repräsentiere.

Die Bürgerinitiative hat sich übrigens einen neuen Namen gegeben: „Stoppt das Übergangswohnheim in Mahndorf-Ost“ ist jetzt die „Initiative für erfolgreiche Integration in Mahndorf“. Eine Vereinsgründung unter gleichem Namen ist ebenfalls geplant.

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