Drei Tage lang arbeiten die Mönche an dem Sandkunstwerk. Foto: Sebastian Beckmann Drei Tage lang arbeiten die Mönche an dem Sandkunstwerk. Fotos: Sebastian Beckmann
Sonderausstellung

Tibetische Mönche streuen Mandala in der Botanika

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Tibetische Mönche aus dem südindischen Kloster Sera Jey besuchen schon zum vierten Mal das Grüne Science Center in Bremen. Drei Tage arbeiten sie „mit Hingabe“ an einem Sandmandala – um es direkt im Anschluss aufzulösen.

„Es ist beeindruckend mit welcher Hingabe und Feinheit die tibetischen Mönche ihr Kunstwerk gestalten. Am Ende sieht man ein großes, in allen Farben strahlendes Bild, mit ganz feinen Linien und Konturen, das aus Sand gestreut wurde – einfach erstaunlich“, sagt Sylvia Schuchardt, Sprecherin der Botanika.

An insgesamt drei Tagen streuen die buddhistischen Glaubensmänner täglich an einem Sandmandala. Das Werk stellt das Abbild einer weiblichen Gottheit im Buddhismus dar: Die Weiße Tara („weiße Retterin“) ist die Schutzpatronin der Mongolei und verkörpert das Mitgefühl.

Atmosphäre, Meditation, Kultur, Mandala

Ihre sieben alles erblickenden Augen symbolisieren Wachsamkeit, verheißen den Meditierenden langes Leben und schützen diese vor den acht großen Gefahren.

„Das Besondere daran ist entspannte die Atmosphäre, die Meditation der Mönche, die buddhistische Kultur und das Sandmandala selbst“, beschreibt Schuchardt die Sonderausstellung mit den Mönchen.

Nach einer rituellen Einstimmung ziehen die Mönche aus Tibet die Grundlinien des Mandalas, um schließlich mit der eigentlichen Arbeit an dem sakralen Kunstwerk zu beginnen. Immer wieder unterbrechen sie ihre Arbeit für Segens-Rituale und um zu meditieren.

Ruhe der Mönche überträgt sich auf die Besucher

Betende Mönche

Betende Mönche

Die Besucher der Botanika können das Geschehen rund um das Sandmandala im Japanischen Garten der grünen Erlebniswelt mitverfolgen.
„Es scheint so, als ob sich die Ruhe und Entspannung der Mönche auf unsere Besucher überträgt“, berichtet Schuchardt.

Ist das prächtige Mandala nach drei Tagen vollendet, wird es von den Mönchen rituell wieder aufgelöst. Die Zerstörung symbolisiert die Vergänglichkeit aller Phänomene und erinnert gleichzeitig an die Einmaligkeit jedes Geschehens.

Die Mönche kommen aus einem traditionsreichen Kloster in Südindien. Die Geschichte des Klosters reicht in das 15. Jahrhundert zurück. Heute ist es eine der größten Lehrstätten der Welt.

Zeremonien, Filmvorführungen und Vorträgen

Die Mönche sind regelmäßig auf Europatour und wirken an verschiedenen Orten an Veranstaltungen mit.

Die aufwändige Arbeit an dem Kunstwerk wird von religiösen Zeremonien, Filmvorführungen und Vorträgen begleitet. Ein ausführliches Rahmenprogramm gibt es  im Netz.

Die Sonderausstellung mit den Mönchen ist im Eintritt in die Botanika inbegriffen. Zudem gibt es ein Mandala-Ticket für 21 Euro, das an allen drei Tagen (15. bis 17. Juli) gültig ist.

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