Graffiti Da die Entfernung der Schmiererei zu aufwändig und teuer war, wurde die Wand des Fluggeheges durch ein Wandbild aufgepeppt. Foto: Schlie
Tags und Graffiti

Kostspielige Graffiti-Attacken in Bremen

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Während sich die Sprayer freuen, wenn sie ihre Tags sichtbar platziert haben, treibt es betroffenen Eigentümern oft die Zornesröte ins Gesicht. Doch es gibt auch ungewöhnliche Antworten auf die viele Farbe an Wänden.

„Das Problem der Graffiti-Schmierereien ist unverändert schlimm“, weiß man bei Haus und Grund: „Ich sehe von hier aus fast an jedem Haus eine beschmierte Fassade“, sagt der neue Geschäftsführer Ingmar Vergau.

Besonders ärgerlich findet er dabei die Kürzel, die mal mit Edding, mal mit Spraydosen, mal klein, mal flächendeckend aufgetragen werden. Dabei entsteht oftmals ein hoher Schaden, da viele Flächen nur mit hohem Aufwand von den Schmierereien befreit werden können.

Erst vor kurzem hatte es den Eingangsbereich des Fluggeheges für Papageien in Findorff erwischt. Mit meterhohen bunten Buchstaben wurde die Fassade des ehemaligen Gewächshauses verunstaltet, berichtet der Vorsitzende des Papageienschutz-Centrums Bremen.

Entfernung der Tags und Graffiti kommt oft teuer

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Die Tags am Fluggehege

Da sich die Reinigung als viel zu aufwändig und teuer herausstellte, entschied man sich die Wand durch einen ausgewiesenen Graffiti-Künstler übersprühen zu lassen. Valentin Hering („Dion“) verzierte den  Bereich mit einem Papageien-Graffiti und verzichtete sogar auf eine Bezahlung, um den Verein zu unterstützen.

Ganz soviel Glück haben die meisten Hausbesitzer nicht, welche die Tags entweder selbst beseitigen, überstreichen oder eine Firma engagieren. Dabei kommen dann schnell hohe Summen zusammen, erklärt Vergau.

Sollten die Sprayer erwischt werden, drohen ihnen deshalb hohe Strafen, erklärt Polizeisprecher Stephan Alken. Wer zum Beispiel mit 16 Jahren beim illegalen Sprayen erwischt werde, laufe Gefahr bis zu seinem 46. Lebensjahr für den verursachten Schaden zur Kasse gebeten zu werden, so Alken.

Auch hohe Strafen schrecken die Täter nicht

Allerdings schrecken auch Summen von mehreren 10.000 Euro die Täter nicht. Die Zahlen in Bremen bleiben laut Polizeistatistik konstant hoch. 2013 gab es 778 Fälle, dabei konnten 79 Tatverdächtige gefasst werden (Aufklärungsquote: 13,8 Prozent), ein Jahr später waren es 765 Fälle und 117 Tatverdächtige (Aufklärungsquote: 13,8 Prozent). Im vergangenen Jahr waren es dann 846 Fälle mit 119 Tatverdächtigen und einer Aufklärungsquote von 16,7 Prozent.

Um fast ein Drittel ist die Zahl der Graffiti- und Vandalismus-Fälle dafür bei der Bundesbahn in Bremen und Niedersachen zurück gegangen. Dafür macht DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke vor allem die Konzentration der Abstellorte, mehr Streifen und den Einsatz von Überwachunstechnik verantwortlich. Ähnlich ist es bei der BSAG: Seit der Einführung der Kamera-Überwachung gibt es weniger Vandalismus.

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