Der in der Friedehorster Korbmacherei handgefertigte Wäschekorb aus den 50er Jahren ist ein Überbleibsel dieser Zeit. Diesen hat Christa Graf der Geschichts-AG für eine Ausstellung überlassen. Foto: Harm Der in der Friedehorster Korbmacherei handgefertigte Wäschekorb aus den 50er Jahren ist ein Überbleibsel dieser Zeit. Diesen hat Christa Graf der Geschichts-AG für eine Ausstellung überlassen. Foto: Harm
70-jähriges Bestehen

Mitarbeiter von Friedehorst suchen Zeitzeugen

Von
Die Stiftung Friedehorst feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses runden Geburtstages planen Mitarbeiter eine Ausstellung. Dafür sind sie auf der Suche nach Fotos, Dokumenten und Erinnerungen.

Vor Christa Graf liegen zahlreiche Fotos. Es sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den 40er und 50er Jahren. Sie zeigen Männer in einer Werkstatt, ein Hochzeitspaar, das aus der Kirche in Friedehorst kommt und Kinder, die miteinander spielen.

Graf war Ende dieser Woche bei der Geschichts-AG in Friedehorst zu Gast und hat als Zeitzeugin über ihre Kindheit auf dem Gelände berichtet. Ihr Vater hat nach dem Krieg die dortige Schuhmacherei geleitet und so verbrachte Christa Graf gemeinsam mit ihren Eltern und zwei Geschwistern acht Jahre in der diakonischen Einrichtung.  Auf einer alten Postkartenansicht aus den 50er Jahren suchte sie gemeinsam mit den AG-Mitgliedern das Haus, in dem sie gelebt hat.

Geschichts-AG sucht Zeitzeugen, Fotos und mehr

Sie erzählte, wie sie 1948 im Alter von vier Jahren Weihnachten in Friedehorst gefeiert hat und wie sie ihren Vater zum ersten Mal gesehen hat, nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam. Ihre Tochter Petra führt Friedehorst als Teil der Familiengeschichte weiter: Sie arbeitet seit 1988 bei der Stiftung.

Die Geschichts-AG hat sich anlässlich des im kommenden September anstehenden 70-jährigen Geburtstags von Friedehorst gegründet. Bereits seit Dezember 2016 setzen sich zehn Mitarbeiter regelmäßig zusammen, um historische Fotos auszuwerten, Zeitzeugen ausfindig zu machen und ein Stück Geschichte wieder lebendig werden zu lassen.

Ausstellung zum 70-jährigen Bestehen von Friedehorst

Denn zum runden Geburtstag planen die AG-Mitglieder eine Ausstellung, die anhand von Filmen, Fotos, Interviews, Exponaten und Dokumenten zeigt, wie sich Friedehorst entwickelt hat. „Wir stehen heute nur auf den Schultern der Arbeit, für die vor 70 Jahren der Anfang gemacht worden ist und wollen daher zurückblicken“, sagt AG-Leiter Dr. Stefan Kiekel. Neben der Ausstellung soll zudem eine interaktive Karte des Geländes entwickelt werden, die online abrufbar ist.

Christa Graf (sitzt) zeigt der Geschichts-AG alte Fotos. Sie verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Friedehorst. Foto: Harm

Christa Graf (sitzt) zeigt der Geschichts-AG alte Fotos. Sie verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Friedehorst. Foto: Harm

Die Geschichts-AG hat in den vergangenen Monaten nicht nur Kontakt zu Familie Graf aufgenommen. Auch der Enkel von Eldon Burke konnte ausfindig gemacht werden. Burke ist einer der Mitbegründer von Friedehorst. Sein Enkel lebt in den USA und wird im Sommer die einstige Wirkungsstätte seines Großvaters besuchen.

Kontakt zu Nachfahren von Pastor Bodo Heyne

Die Geschichts-AG ist zudem mit Nachfahren von Pastor Bodo Heyne, einer der Initiatoren von Friedehorst 1947, im Gespräch. Nach Nachfahren des langjährigen Vorstehers Pastor Heinrich Johannes Diehl sucht die AG noch. Die Mitglieder hoffen, dass sie von ihnen und weiteren Zeitzeugen in den kommenden Monaten noch viel Neues über die alte Zeit in Friedehorst erfahren werden.

Wer noch alte Fotos, Filme, Dokumente oder Gegenstände hat, die einen Bezug zu Friedehorst haben, kann sich unter 0421 638 12 33 oder per Mail an stefan.kiekel@friedehorst.de an Dr. Stefan Kiekel wenden. Die Geschichts-AG sucht auch Zeitzeugen, deren Leben mit Friedehorst verbunden ist und die für die geplante Ausstellung Interviews geben möchten.

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner