Den ersten Baggerbiss ins Parkhaus Am Wollepark verfolgten Vertreter von Verwaltung, aus der Poltik sowie viele Medienvertreter und schaulustige Bürger. Foto: Eckert Den ersten Baggerbiss ins Parkhaus Am Wollepark verfolgten Vertreter von Verwaltung, aus der Poltik sowie viele Medienvertreter und schaulustige Bürger. Foto: Eckert
Wollepark

Der Wollepark bekommt ein neues Gesicht

Von
Auf diesen Tag haben viele Menschen in Delmenhorst lange gewartet. Seit heutigem Mittwoch werden die Wohnblöcke "Am Wollepark" 1 bis 5 sowie die Parkgarage abgerissen. Viele Schaulustige schauten dem Baustart zu.

Der Abriss der Wohnblöcke „Am Wollepark“ 1 bis 5 sowie des Parkhauses sind auch für Bauleiter Lüder Steinberg von der ausführenden Firma Bodo Freimuth eine erfreuliche Seltenheit. „Hier freuen sich alle über unsere Arbeit. Das ist nicht immer so“, berichtet er. Auf vielen Baustellen treffen er und sein Team auch schon mal auf Anwohner, die sich über den Abriss von Gebäuden aufregen. Ganz anders in Delmenhorst.

Den Start der Abrissarbeiten am 26. April haben sowohl die Verwaltung und die Poltik als auch viele Delmenhorster Bürger und Bürgerinnen lange herbeigesehnt. „Endlich geht es los“, freute sich Oberbürgermeister Axel Jahnz.

Seit 15 Jahren hat die Stadt auf diesen Augenblick hingearbeitet. Im rund 23 Hektar großen Sanierungsgebiet „Wollepark“ wird nun zuerst das Parkhaus an der Stedinger Straße / Ecke Nordwollestraße abgerissen. Danach folgen die Wohnblöcke „Am Wollepark“ 1 bis 5.

Bagger rückt dem Parkhaus mit 200 Tonnen Traglast zu Leibe

Mit einer Traglast von 200 Tonnen knabbert der Bagger Stück für Stück vom Parkhaus ab. Dem ersten „Baggerbiss“ schauten zahlreiche Schaulustige zu, auch überregionale Medien verfolgten dem Abrissauftakt.

„Mitte Mai beginnt dann der Abriss der Wohnblöcke. Momentan sind dort 20 Mitarbeiter von uns damit beschäftigt das Asbest zu entfernen. Es kam damals vor allem im Kleber für die Fußböden zum Einsatz“, sagt Steinberg.

Mitte Mai werden die Wohnblöcke verschwinden

Für diesen Abriss bringt die Firma Freimuth dann einen 40 Meter hohen Bagger nach Delmenhorst. „Davon haben wir drei Stück im Fuhrpark, der immerhin insgesamt 200 Bagger umfasst. Aktuell ist der große Bagger noch in Bochum im Einsatz, wo er das Opel-Werk abreist“, verrät der Bauleiter.

Anders als früher sind Abrissarbeiten heute Detailarbeit. Landete früher der komplette Bauschutt auf einem Haufen, gehen die Mitarbeiter heute nachhaltiger vor. Sie trennen etwa das Dämmmaterial in den Gebäudewänden von den Betonplatten.

Die Wände der Wohnblocks bestehen aus zwei Wachbetonplatten zwischen denen sich eine Styrodur-Dämmplatte befindet. Hierbei handelt es sich um eine harte Polystyrol-Hartschaumplatten (ähnlich wie Styropor).

20.000 Tonnen mineralische Baustoffe werden weiterverarbeitet

Mit 20.000 Tonnen mineralischem Baustoffen (dazu zählt Beton) rechnet der Bauleiter. Diese werden zu Spezialfirmen transportiert, dort klein gemahlen und zu Schotter verarbeitet. „Teile des Wolleparks werden Teil einer Umgehungsstraße in Brake“, weiß Steinberg. 

Aufgrund der Lage des Wolleparks mit direkten Nachbarn geht der Abriss lediglich werktags von 7 bis 17 Uhr über die Bühne. Auch beim Schallschutz sind Vorgaben zu erfüllen. Wenn alles nach Plan läuft, rechnet der Bauleiter mit einem Abschluss der Arbeiten Ende September.

Wollepark-Schutt wird zur Umgehungsstraße in Brake

Das rund 23 Hektar großen Sanierungsgebiet „Wollepark“  wurde im Jahr 2000 förmlich von der Stadt Delmenhorst festgelegt und im selben Jahr vom Land Niedersachsen in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen.

Über dieses Programm werden jährlich städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen zur Verbesserung des Wohn- und Lebensumfeldes von Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf gefördert.

Auch die Kosten der Abbruchmaßnahme werden mit Hilfe von Bundes- und Landesmitteln aus diesem Stadtbauförderungsprogramm sowie durch städtische Mittel getragen. Sie betragen rund 1,5 Millionen Euro. 

Abbruch schlägt mit rund 1,5 Millionen Euro zu Buche

Die Stadtbaurätin Bianca Urban kann den Tag kaum erwarten, wenn eine Fläche von 10.000 Quadratmetern für Neues zur Verfügung stehen. „Und das in bester Innenstadtlage in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, dem Jute-Center und dem Haus Coburg“, freut sie sich.

Bis zum Sommer sollen Architekturstudenten aus Bremen der Stadtverwaltung kreative Pläne für das Gebiet vorlegen. „Es wird auch zukünftig eine Mischung aus Gewerbe und Wohnbebauung im Wollepark geben“, verrät sie. Bei den weiteren Planungen habe man auch immer das restliche Sanierungsgebiet im Auge.

[BMo_scrollGallery id=80 sG_thumbPosition=bottom sG_images=1 duration=slow gallery_width=600 gallery_height=400 thumbs_width=100 thumbs_height=100 sG_caption=1 sG_start=1 sG_loop=1 sG_loopThumbs=1 sG_clickable=1 sG_opacity=40 sG_area=200 sG_scrollSpeed=2 sG_autoScroll=0 sG_aS_stopOnOver=1 sG_diashowDelay=0 sG_followImages=1 sG_responsive=1 ]

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner