Unter Leitung von Wilhelm Torkel (Elfter v.r.) hat der gemischte Chor „Choriginell“ ein abwechslungsreiches Programm für das Konzert „Hand in Hand“ einstudiert. Foto: red Unter Leitung von Wilhelm Torkel (Elfter v.r.) hat der gemischte Chor „Choriginell“ ein abwechslungsreiches Programm für das Konzert „Hand in Hand“ einstudiert. Foto: red
Benefiz-Konzert

Musikalische Hilfe für Äthiopien an der IGS

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Unter der Überschrift „Hand in Hand“ wird für den kommenden Freitag, 19. Mai, um 20 Uhr zu einem Konzert zugunsten des Äthiopien-Projekts an der Integrierten Gesamtschule Osterholz-Scharmbeck eingeladen.

Wer über die Flure der Integrierten Gesamtschule (IGS) Osterholz-Scharmbeck in der Mensingstraße geht, muss nicht lang suchen, um in einem der Schaukästen links und rechts die ersten Fotos aus Äthiopien zu finden. Und das hat seinen guten Grund. Die Schule pflegt nämlich eine ganz besondere Beziehung zu dem nordostafrikanischen Binnenstaat.

Alles begann im Jahr 2008. Damals nahmen Schüler des elften Jahrgangs an einem Planspiel teil. Als Thema wählten sie eine fiktive Patenschaft zu einer Schule in Äthiopien. „Naja, und im Anschluss an das Planspiel kamen dann Schüler zu mir mit der Idee, das Planspiel sollte Realität werden“, erinnert sich Schulleiterin Inge Kerlins­ki.

Äthiopien-Projekt etabliert sich an der IGS

Und sie war nach eigener Aussage anfangs nicht sonderlich überzeugt. Im Gegenteil: Aus Erfahrung diverser Projekte versuchte sie, ihren Schützlingen klarzumachen, wie schwierig es sein würde, derartige Patenschaften zu pflegen. Dennoch sollten sich schließlich die Schüler durchsetzen.

In den Jahrgängen 12 und 13 wurde Äthiopien zum Seminarfach gemacht, noch heute existiert an der IGS eine Äthiopien-AG. Schulleiterin Inge Kerlinski ist heute einer der größten Fans des Äthiopien-Projekts: „Das ist ein rein von Schülerideen und Hartnäckigkeit getragenes Projekt. Und für mich persönlich war es ein wertvoller Lernprozess, was eine solche Hartnäckigkeit bewirken kann.“

Jährliches „Hand in Hand“-Konzert

Die Organisatoren Helma Schröder, Bonnie Walinski und Wilhelm Torkel (v.l.) freuen sich gemeinsam mit IGS-Leiterin Inge Kerlinski auf das anstehende Konzert „Hand in Hand“ für Äthiopien.   Foto: Bosse

Die Organisatoren Helma Schröder, Bonnie Walinski und Wilhelm Torkel (v.l.) freuen sich gemeinsam mit IGS-Leiterin Inge Kerlinski auf das anstehende Konzert „Hand in Hand“ für Äthiopien. Foto: Bosse

Als der beliebte Musiklehrer Wilhelm Torkel vor einigen Jahren seinen Ruhestand antrat, baten ihn seine Schüler, noch ein wenig im Sinne Äthiopiens weiterzumachen. Gemeinsam mit seinem Chor „Choriginell“ sowie Schülern der IGS reiste er 2013 und 2015 nach Afrika, um vor Ort in Debre Marcos die Schule zu besuchen, mit den Äthiopiern zu singen und Geld vorbeizubringen.

Denn: Einmal im Jahr wird an der IGS zum Konzert „Hand in Hand“ eingeladen. Alle Musiker verzichten dabei auf ihre Gage, alle Erlöse fließen nach Äthiopien. „Wir bringen das in bar dorthin, damit kein Cent in der Verwaltung versickert“, betont Wilhelm Torkel. Beim letzten Mal seien rund 1.200 Euro zusammengekommen.

Schüler kommen demütig aus Afrika heim

Laut Schulleiterin Inge Kerlinski könne der Wert für den Unterricht gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, wenn Schüler aus Äthiopien zurückkehrten und ihren Klassenkameraden berichteten. „Die kommen wirklich mit Demut nach Hause. Und dann überlegt man, warum sich bei uns Menschen beschweren, wenn sie mal im Supermarkt fünf Minuten an der Kasse warten müssen.“

Am Freitag, 19. Mai, steht um 20 Uhr das diesjährige „Hand in Hand“-Konzert an: Neben „Choriginell“ werden noch der A-cappella-Frauenchor „Chorifeen“ sowie die Accoustic-Pop-Formation „Wutzinek“ auf der Bühne der IGS stehen. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 3 Euro.

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