Auf dem vorderen und rechten Teil des Areals soll die „Circusschule Jokes“ ihren festen Standort erhalten. Derzeit ist jedoch nicht klar, wann die Baurarbeiten weiter gehen. Foto: Schlie Auf dem vorderen und rechten Teil des Areals soll die „Circusschule Jokes“ ihren festen Standort erhalten. Derzeit ist jedoch nicht klar, wann die Baurarbeiten weiter gehen. Foto: Schlie
Projekt

Zirkuszelt noch nicht vom Winde verweht

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Im Norden bläst der Wind. Aus diesem Grund gelten für Zelte besondere Sicherheits-Richtlinien. In Huckelriede muss derzeit ein Jugendprojekt bangen, weil die Statik eines fest verbauten Zirkuszeltes in Frage steht.

Es sollte das erste und einzige Zirkusszelt Bremens mit Beton-Manege werden: Die „Circusschule Jokes“ wollte ab Herbst einen seit Jahrzehnten nicht mehr genutzten Teil der Bezirkssportanlage Süd beziehen.

Auf mehr als 5.000 Quadratmetern sollte der Boden saniert, teilweise gepflastert und schließlich das große Zelt aufgebaut werden. Dieses hatte „Jokes“ bereits 2011 erstanden.

Das Zelt ist ein Sonderbau, der fest mit dem Boden verbunden wird. Dafür sollte ein tiefes Betonfundament entstehen, das ringförmig angelegt wird.

 „Die Sicherheit ist natürlich sehr wichtig“

Doch nun ist zumindest die Pflasterung auf unbestimmte Zeit gestoppt. Das Problem: Das Zirkuszelt entspricht nicht der geforderten Windklasse.

„Die Bau­statik hat ergeben, dass das Zelt nur unter Auflagen betrieben werden kann“, bestätigt Claus Gieseler vom Bauressort, der an den Planungen beteiligt war.

Dem Vernehmen nach hat ein neuer Statiker der Behörde die bisherigen Planungen infrage gestellt.

Das „Jokes“-Zelt entspricht laut Dietmar Hatesuer, Geschäftsführer der Zirkusschule, Windklasse 3. Für fest verbaute Zelte dieser Größe gilt nun jedoch Windklasse 4. „Die Sicherheit ist natürlich sehr wichtig, aber auch Klasse 3 ist sicher und stabil“, sagt Hatesuer.

Nicht im Sinne von Jugendarbeit

Der „Turnhallenzirkus“, wie er den Verein für Bewegung, Kultur und Integration selber ab und zu nennt, suchte schon lange nach einem festen Standort. „Nun sind wieder viele Fragen offen“, sagt er.

Eine der möglichen Auflagen für den Verein sähe vor, das Zelt für fünf Monate im Jahr abzubauen. „Das ist nicht möglich, denn es sind feste Einbauten geplant“, sagt Hatesuer.

Und auch Gieseler gibt zu bedenken: „Diese Auflage kann ‚Jokes‘ nicht erfüllen und sie wäre nicht im Sinne der Jugendarbeit.“

Gespräche mit Ressorts und Quartiersmanagement

Bis zu fünf Mal wöchentlich sollten Kinder und Jugendliche an den Angeboten teilnehmen können. „Wir verstehen uns als ‚Social Circus‘“, sagt Hatesuer. Es gehe zwar um Bewegung, aber in erster Linie leiste das Team soziale Arbeit.

Inzwischen führen laut Gieseler das Bauressort, das Sozialressort, die Zirkusschule sowie das Quartiersmanagement Gespräche.

„Es muss schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden“, sagt der Gieseler und macht Hoffnung: „In vier Wochen sind wir hoffentlich weiter. Es zeichnet sich eine Lösung ab.“

Indes gehen zumindest die Arbeiten für Wege und Anschlüsse auf dem Gelände weiter, denn auf dem hinteren Teil entstehen Mobilbauten für eine Kita sowie eine Grundschule.

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