Samenkörner sind das Objekt der Begierde bei der Saatgutbörse in der Neustadt. Foto: Schlie Die kleinen Tauschobjekte wurden von Gärtnern aus ganz Bremen gesammelt. Foto: Schlie
Neustadt

Vierte regionale Saatgut Tauschbörse in Bremen

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Der Frühling macht sich bereit und mit ihm auch die Hobbygärtner. Regionales Saatgut für das Blumen- und Gemüsebeet muss aber nicht zwangsläufig im Onlineshop gekauft werden. Die Saatgut Tauschbörse macht's möglich.

Zahlreiche Bremer Gärtner tauschen inzwischen ihre kleinen Schätze untereinander – und damit auch unbehandelte Samen und alte Sorten.

„Durch das Tauschen möchten wir regionales Saatgut erhalten und verbreiten. Das Klima in Bremen ist anders als das in Leipzig und erst recht als das in Spanien. Pflanzen, die hier seit Jahrhunderten angebaut und kultiviert wurden, haben sich diesem Klima optimal angepasst“, sagt Eva Kirschenmann, Mitorganisatorin der Tauschbörse und Mitarbeiterin der Klima-Werk-Stadt.

Keine hybriden Saaten

Gemeinsam mit der Initiative Bremen im Wandel, Goliath­watch, Aktion Agrar und dem Gärtnerhof Oldendorf hat der Verein Kulturpflanzen, dessen Mitglieder die Initiative Ab geht die Lucie und die Klima-Werk-Stadt ins Leben riefen, die Saatgut Tauschbörse nun zum vierten Mal organisiert.

Ein weiterer Vorteil des ertauschten Saatguts ist, dass es nicht hybrid ist. In der Hybridzucht werden zwei Inzuchtlinien miteinander gekreuzt und bestimmte Eigenschaften gezüchtet. Der Ertrag aus diesem Saatgut ist enorm – im ersten Erntejahr.

Samen, die aus den gewachsenen Pflanzen entnommen werden, bringen dann allerdings entweder gar nichts hervor oder die ungewollten Merkmale schlagen wieder durch.

Gemüse und Wildblumen weiter verbreiten

Auf der Saatgut Tauschbörse erhalten Hobby- und Stadtgärtner am Samstag nur sogenanntes samenfestes Saatgut. Mithilfe des Tauschs werden die meist regional und ökologisch gewonnenen Gemüse- und Wildblumensamen schließlich weiter in der Stadt verbreitet.

„Saatgut wird viel zu wenig Beachtung geschenkt, wenn man bedenkt, dass mit ihm alles anfängt“, sagt Kirschenmann.

Tausch steht im Vordergrund

Wer also im Herbst eigenes Saatgut gesammelt hat, kann dieses am Samstag auf der Börse abgeben. Es wird auf einem betreuten Tauschtisch gesammelt. Wer keine eigenen Behälter und Tütchen mitbringt, bastelt direkt vor Ort welche, um sich Körnchen abzufüllen und mitzunehmen.

Ein Tausch gegen Spende ist ausnahmsweise auch möglich. „Wir wünschen uns aber, dass die Leute auch selber Saatgut mitbringen, es geht ja um den Tausch“, sagt Kirschenmann.

Vortrag, Infostände und Programm

Neben Sämereien haben die Veranstalter auch für ein Programm zum Thema gesorgt. Los geht es um 15.15 mit der Einführung „Wie erkenne ich gutes Saatgut?“. Ab 16 Uhr sprechen Thomas Dürmeier von Goliath­watch und Jutta Sundermann von Aktion Agrar zum Thema Fusion von Bayer und Monsanto.

Im Anschluss an den Vortrag ist auch eine Diskussion geplant. Ab 17.15 Uhr gibt es praktische Tipps für Gärtner, die sich noch nicht mit der Gewinnung eigenen Saatguts beschäftigt haben. „Dabei erfährt man zum Beispiel, wie man eigene Sorten erhalten und Kreuzungen vermeiden kann“, sagt Kirschenmann.

An Infoständen erfahren die Besucher zudem alles zum Thema und rund ums Stadtgärtnern.

Die vierte Regionale Saatgut Tauschbörse findet in der Klima-Werk-Stadt, Westerstraße 58, am Samstag, 24. Februar, von 15 bis 18 Uhr statt.

Eine Antwort

  1. rifi sagt:

    Auf dass die Saat von unten aufgeht!
    bremenimwandel.wordpress.com lässt grüßen…

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