Milot Rashica jubelt nach seinem Abstauber zum 1:0 für Werder. Foto: Nordphoto
Rashica trifft

Werder siegt im kleinen Derby knapp, aber verdient

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Der SV Werder darf nach dem 1:0 (1:0)-Sieg in Hannover in der Rückrunde tatsächlich von Europa träumen. Milot Rashica gelang im kleinen Nordderby schon in der 32. Minute der Siegtreffer.

Die Gäste waren vor der Pause das klar dominierende Team, boten eine starke Leistung. Nach der Pause ließ Werder jedoch nach und musste zwischenzeitlich sogar ein wenig um den wichtigen Dreier zittern. Werder-Coach Florian Kohfeldt hatte sich in der Innenverteidigung tatsächlich – wie schon im Trainingslager angedeutet – für Sebastian Langkamp und damit gegen Milos Veljkovic entschieden.

Auf der Sechs bekam wie erwartet Nuri Sahin den Vorzug vor dem wiedergenesenen Philipp Bargfrede, der das letzte Drittel der Hinrunde verletzungsbedingt verpasst hatte. Und vorne durfte Martin Harnik gegen seinen Ex-Club ran. Er profitierte dabei auch vom Ausfall von Johannes Eggestein (Sprunggelenksprobleme).

Cleverer Kapitän

Hannover hatte mit noch mehr Ausfällen zu kämpfen – und agierte vielleicht auch deshalb so ängstlich. Das Team von Andre Breitenreiter überließ den Gästen den Ball, zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und hoffte fast ausschließlich auf Konter. Werder bestimmte die Partie, ohne dabei gleich zu viel zu riskieren. Nach elf Minuten gab es dann endlich die erste Chance, die Harnik zu eigensinnig vergab.

Nun wurde Werder immer stärker, das lag vor allem auch an Max Kruse. Der Kapitän hatte etwas Anlaufzeit gebraucht, aber nun agierte der Kapitän extrem clever – wie zum Beispiel in der 27. Minute, als er Milot Rashica glänzend bediente. Und der Kosovare schloss genauso glänzend ab, doch 96-Keeper Michael Esser reagierte ebenfalls klasse (27.).

Genauso wie in der 32. Minute nach einem perfekten Angriff der Bremer über Kruse, Maximilian Eggestein und Harnik. Dessen Hackentrick konnte Esser noch parieren, den Abpraller drückte dann aber Rashica über die Linie. 1:0 für Werder – das war hochverdient.

Bremer dominant – 96 wie Abstiegskandidat

Bis zur Pause hätten die Bremer vor 44.300 Zuschauern in der nicht ausverkauften HDI-Arena eigentlich schon alles klar machen müssen, doch Rashica (34.) und Harnik (42.) waren bei ihren großen Chancen zu zögerlich. Maximilian Eggestein machte es besser, scheiterte aber am überragenden Esser (43.).
Und Hannover? Der Tabellen-17. agierte wie ein Abstiegskandidat, was allerdings auch an der Dominanz der Bremer lag. Das Team von Trainer Kohfeldt zeigte bis zur Pause eine ziemlich reife Leistung mit guter Mischung aus Mut und Kontrolle.

Moisander passt auf

Nur wäre da direkt nach der Pause beinahe alles vergessen gewesen: Plötzlich stand Nicolai Müller einschussbereit vor dem Werder-Tor, lediglich Moisander hatte aufgepasst und verhinderte gerade noch den Ausgleich (46.). Ein guter Weckruf, die Gäste spielten sofort wieder nach vorne.

Kruse schickte Rashica auf die Reise, dem jedoch im Strafraum die nötige Zielstrebigkeit zum 2:0 fehlte (50.). So richtig in Fahrt kam Werder aber nicht. Hannover wurde stärker, aber ohne sich Chancen zu erarbeiten. Breitenreiter reagierte, brachte den gerade erst aus Brasilien zurückgeholten Stürmer Jonathas (63.) für den schwachen Bobby Wood.

Werder macht sich Leben schwer

Bei Werder machte der hart arbeitende, aber manchmal etwas unglücklich agierenden Harnik für Bargfrede Platz (63.). Das sollte wieder Bremer Übergewicht im Mittelfeld bringen.
Doch es begann das große Zittern. Der eingewechselte Iver Fossum stürmte alleine auf das Bremer Tor zu, blieb aber am überragenden Werder-Keeper Jiri Pavlenka hängen (75.). Eine Wahnsinnstat des Tschechen.

Auf der anderen Seite hätte beinahe Bargfrede für Klarheit gesorgt, doch wieder war Esser auf dem Posten (84.), genauso wie wenig später gegen Maximilian Eggestein (85.). Werder machte sich das Leben selbst schwer, spielte Konter schlecht aus, war im Abschluss nicht konsequent agiert. Das muss besser werden, sonst endet der Traum von Europa schon bald wieder. Der Sieg war allerdings mehr als verdient.

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