Mit geübtem Blick ermittelt Andreas Jordan den Wert eines Goldstückes. Er ist des Geschäftsleiter der Pfandleihhauses Jordan am Breitenweg und seit Jahren in der Branche tätig. Foto: Schlie Mit geübtem Blick ermittelt Andreas Jordan den Wert eines Goldstückes. Er ist des Geschäftsleiter der Pfandleihhauses Jordan am Breitenweg und seit Jahren in der Branche tätig. Foto: Schlie
Goldpreis

Mehr Bremer machen ihr Gold zu Geld

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Bei vielen Edelmetall-Händlern und Pfandleihhäusern floriert das Geschäft: Der Goldpreis ist in den vergangenen Monaten angestiegen - viele Bremer verkaufen Ketten, Zahngold, Ohrringe und Co.

Das Geschäft mit Gold floriert. Auch viele Bremer verkaufen Goldketten, Goldringe und Goldmünzen. „Bei uns sind die Ankaufszahlen seit Beginn dieses Jahres um etwa die Hälfte angestiegen“, sagt ein Edelmetallhändler in Bremen, der nicht genannt werden möchte. Andreas Jordan, dessen Familie seit 1929 mehrere Pfandleihhäuser betreibt, bestätigt: „Man merkt auf jeden Fall, dass die Kunden sehr sensibel auf Änderungen des Goldpreises eingehen.“

Und der ist allein seit vergangenem September um rund 15 Prozent gestiegen. Am Dienstag kostete die Feinunze Gold (31,10 Gramm) 1.275,44 Dollar, umgerechnet 1.128,76 Euro. Zum Vergleich: Im Januar 2002 lag der Preis noch bei umgerechnet 308,18 Euro.

Kunden verkaufen auch pompösen Schmuck

Damit erhöhten sich auch die Preise für Altgold. In der Folge nahm der Ankauf von Altgold seit vergangenem Herbst deutschlandweit um 80 Prozent zu, wie das Unternehmen Degussa Goldhandel berichtet, einer der größten Händler in Sachen Gold.

Edelmetalle, Zahngold, Goldbarren und Brillanten sind die gängigen Sachen, die Andreas Jordan in seinen Geschäften in Bremen, Delmenhorst und Kiel ankauft und verkauft.
Eine Ausnahme stellen viele osteuropäische Kunden dar: „Oft bringen sie pompösen Schmuck, den sogenannten Medusenschmuck, in Form von großen Goldketten zu uns“, sagt der Geschäftsführer. Auch wertvolle Trauringe, die keiner mehr trägt, werden häufig angeboten.

Immer weniger Gold im Umlauf

Um zu ermitteln, wie wertvoll die angelieferten Edelmetalle wirklich sind, gibt es im Hause Jordan verschiedene Prüfverfahren. „Wir nutzen häufig Salpetersäure“, erklärt Andreas Jordan. Dabei wird getestet, in welcher Konzentration die Säure einen Abrieb des Goldes verursacht, um die jeweilige Legierung zu ermitteln. „Aber auch Röntgenverfahren oder Wassertests werden bei uns durchgeführt“, erläutert der Pfandleiher.

Allerdings gibt es laut Jordan ein Problem, das die gesamte Branche betrifft: Insgesamt ist immer weniger Gold im Umlauf. „Viele Leute stehen eher auf Silberschmuck“, berichtet Andreas Jordan. Auch für diesen seien gestiegene An- und Verkaufszahlen zu verzeichnen. „Der Mangel an Gold“, sagt er, „könnte in Kombination mit einem weiter steigenden Preis zu Rückgängen der Geschäftsvorfälle führen.“

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