Und noch einer: Der bei den Grün-Weißen gesetzte Verteidiger Ludwig Augustinsson fällt drei Monate aus. Sportchef Frank Baumann fahndet nach einem erfahrenem Ersatz. Foto: NPH
Spielerausfälle

Werder Bremen: Suche nach Soforthilfe

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Werders Verletzungssorgen im Defensivbereich werden immer schlimmer.

Die Hoffnung war da, dass die Verletzungen bei Ömer Toprak und Ludwig Augustinsson so schlimm nicht sein würden. Vielleicht hier drei Wochen Pause und dort vier.

Doch es passt zur aktuellen Lage bei Werder Bremen, dass sich a) diese Hoffnung nicht erfüllt hat und dass es b) noch viel schlimmer gekommen ist als befürchtet: Innenverteidiger Toprak wird den Bremern mindestens sechs Wochen fehlen, Linksverteidiger Augustinsson gar drei Monate.

Transfers noch bis Montag

Hiobsbotschaften, denen der SV Werder jedoch mit der Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers begegnen wird.

„Es gibt den einen Kandidaten, den wir verpflichten wollen. Ob sich das realisieren lässt, werden wir in den kommenden Tagen erfahren“, erklärte Sportchef Frank Baumann am Dienstag in einer Medienrunde und versprühte am Tag der schlimmen Nachrichten eine Prise Optimismus: „Wir sind auf einem guten Weg, den Spieler zu uns zu holen.“

Bis Montag ist dafür noch Zeit, dann schließt das Transferfenster.

Name noch geheim

Um wen es sich bei dem Top-Kandidaten handelt, sagte Baumann nicht. Nur dass es kein Perspektivspieler ist, sondern einer, der in der prekären Lage auch tatsächlich sofort eine Hilfe ist.

„Fakt ist, dass uns von sieben guten Defensivspielern vier nicht zur Verfügung stehen. Wir müssen schauen, dass wir jemanden dazubekommen, der direkt in der Bundesliga spielen kann.“

Nach Informationen der Deichstube haben sich die Bremer auf ihrer schon vor Wochen gestarteten Suche nach einem Rechtsverteidiger auch mit dem Schweizer Nationalspieler Michael Lang befasst. Der 28-Jährige ist bei Borussia Mönchengladbach nicht mehr erste Wahl, ist grundsätzlich aber ein Profi mit Bundesliga-Niveau.

Spieler mit Erfahrung

Bei Werder waren Spieler seiner Qualität aber wieder aus dem Fokus geraten, weil doch eher ein Back-up für Theodor Gebre Selassie gesucht wurde, ein Spieler mit Entwicklungspotenzial, aber ohne abschreckendes Preisschild.

Das Profil habe sich aber wieder geändert, räumte Baumann ein: „Weil wir kurzfristig jemanden brauchen, der schon nachgewiesen hat, dass er in einer Top-Liga spielen kann. Deswegen gehe ich aktuell davon aus, dass wir einen Spieler mit Erfahrung verpflichten.“

Lang steht bei der Borussia noch bis 2022 unter Vertrag. Sein aktueller Marktwert wird bei transfermarkt.de auf 4,5 Millionen Euro geschätzt. Baumann sagt über seinen anonymen Top-Kandidaten, dass eine Leihe „nicht zwingend erforderlich“ sei.

Augustinsson in der Reha

Zum Handeln sind die Bremer gezwungen, weil ihnen das Verletzungspech fortgesetzt mehr als übel mitspielt. Bei der Arthroskopie des rechten Knies von Ludwig Augustinsson wurde eine Schädigung diagnostiziert, die laut Werder bei allen zuvor durchgeführten bildgebenden Untersuchungen nicht erkannt werden konnte.

Mehr verrät der Verein nicht. Dass der Schwede drei Monate nicht zur Verfügung steht, ist jedoch Fakt. Augustinsson hatte den Eingriff in seiner Heimat vornehmen lassen und wird dort auch den ersten Teil der Reha absolvieren.

Toprak fällt bis Mitte Oktober aus

Bei Ömer Toprak ist es im Vergleich zu Augustinsson „nur“ die Hälfte der Ausfallzeit. Doch auch so ist es schlimm genug.

Der Innenverteidiger wurde als Reaktion auf die Verletzungen von Milos Veljkovic (Zeh-OP) und Sebastian Langkamp (Muskelfaserriss) aus Dortmund verpflichtet. Nun fehlt er selbst, hat sich eine Muskelverletzung mit Beteiligung der Sehne in der linken Wade zugezogen fällt bis Mitte Oktober aus.

Aufruf an alle

„Die Ausfälle sind bitter“, klagt Baumann einerseits, fordert andererseits aber alle – vom Fan bis zum Profi – auf, sich nicht am Frust über das Verletzungspech und den missglückten Saisonstart festzubeißen: „Es gibt in jeder Saison Phasen, in denen es nicht so läuft wie gewünscht. In solchen Situationen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man lässt es über sich ergehen oder man stemmt sich dagegen.“

Mit weiterhin schwieriger Personallage steht nun am Sonntag (1. September) gegen Augsburg (15.30 Uhr, Weserstadion) das nächste Spiel an – vielleicht schon mit einem neuen Verteidiger im Kader, dessen Name noch ein Geheimnis ist.

von Carsten Sander

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