Ein attraktiver Anlaufpunkt am Tag des offenen Denkmals: die Klostermühle Heiligenrode.Fotos: Rudolf Franke Ein attraktiver Anlaufpunkt am Tag des offenen Denkmals: die Klostermühle Heiligenrode.Fotos: Rudolf Franke
Denkmal

Hinter die Fassaden der Denkmäler blicken

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Tausende Denkmale öffnen am 8. September, auch in Stuhr und im südlichsten Bremen.

Der Tag des offenen Denkmals, bundesweit koordiniert durch die Deutsche Stiftung Denkmalsschutz, ist Deutschlands größte Kulturveranstaltung und lädt ein, einen Tag lang kulturelles Erbe vor Ort zu erleben. Auch Bremen und Niedersachsen machen mit und öffnen Denkmäler.

In Grolland öffnet die evangelische St.-Lukas-Kirche, Am Vorfeld 37. Es handelt sich um eine der eigenwilligsten und schönsten Kirchenschöpfungen der Nachkriegszeit in Bremen, nach Plänen von Carsten Schröck 1962-1964 errichtet – in Zusammenarbeit mit dem Tragwerksplaner Frei Otto, einem Protagonisten leichter Flächentragwerke.

Vorbild: Bremer Stadthalle

Schon beim Wettbewerb für die Bremer Stadthalle hatten die beiden 1957 zusammengearbeitet. Das dort erstmals vorgeschlagene Prinzip einer Seilnetzkonstruktion mit Druckbögen wurde im kleineren Maßstab in Grolland verwirklicht.

Die Buntglasfenster entstanden übrigens nach einem Entwurf von Erhart Mitzlaff. Geöffnet ist die Kirche am 8. September zum Gottesdienst, ab 10 Uhr, und von 15 bis 16.30 Uhr zur Besichtigung. Führung: 11 Uhr durch Pastor Jürgen Hamelmann.

Frisches Brot und Butterkuchen

Nach Heiligenrode lockt das Erntefest in Zusammenarbeit mit dem Tag des offenen Denkmals. Ab 14 Uhr gibt es frisch gebackenes Brot und Butterkuchen bei der Kaffeetafel im Festzelt der Veranstaltung auf der Mühlenwiese.

Dazu öffnet die angrenzende Alte Schusterwerkstatt, Auf dem Kloster 2a, die durch den Heimatverein in dem ehemaligen Pastoren-Backhaus eingerichtet wurde.

Zu sehen sind unter anderem altes Werkzeug, original handgemachte Schuhe und Geschäftsbücher von 1890. Geöffnet ist das Haus von 11 bis 18 Uhr. Gegenüber der Wassermühle steht das Backhaus. Es trägt im Türbalken die Jahreszahl 1817. Der funktionsfähige Backofen wurde um 1870 eingebaut.

Blick in die Wassermühle

Ebenfalls in Heiligenrode macht die Klostermühle und Mühlenscheune, An der Wassermühle 5-10, mit. Die betriebsfähige Wassermühle von 1843 wurde erstmals 1182 zur Klostergründung erwähnt und wird durch Wasserrad und Turbine angetrieben.

Das Gebäudeensemble mit der Mühlenscheune beherbergt landwirtschaftliche Geräte für Getreideanbau und -ernte. Öffnungszeit am 8. September: 11 bis 18 Uhr. Es gibt Führungen in den Gebäuden und eine Kinderecke mit Handmühle, Reibstein und Querne.

Historischer Hof

In Groß Mackenstedt öffnet die Hofstelle Eggese Nr. 3, Langer Weg 44. Der denkmalgeschützte Ort wurde erbaut im Jahr 1670. Die Hofstelle besteht aus mehreren Gebäuden wie dem Hallenhaus, das Wohnhaus im Backsteinhistorismus sowie Schweinestall, Schafstall, Keller und Speicher.

Es werden Gästeführungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten angeboten. Öffnungszeit am 8. September: von 11 bis 18 Uhr. Es gibt auch Kaffee und Kekse aus der Mokkabar, Rinderbratwürste vom Grill aus der Hausschlachtung sowie Honig- und Imkerprodukte vom Hof.

In Varrel öffnet mit dem Gut Varrel, An der Graft 4, eine restaurierte historische Anlage mit Gutshaus, Scheune, Wassermühle, Gutshof und Außenanlagen. Öffnungszeit am 8. September: 10 bis 18 Uhr. Am selben Tag ist auch das Sommerfest des Fördervereins mit Aktionen im Hof zu erleben.

Handwerker zeigen ihre Berufe

Schmied, Seiler, Korbflechter und Drechsler stellen ihr Handwerk vor. Ebenfalls dabei sind der Baumkaiser, bei dem die Kinder Holzbrennereien erstellen können, und die Jugendfeuerwehr Stuhr.

Die Landjugend Hasbergen/Stuhr wird zudem alte Trecker und Gerätschaften präsentieren und auch eine Hüpfburg für die Kleinen wird es ebenfalls geben. Freizeitkünstler verkaufen ihre Werke. Angeboten werden zudem Handarbeiten als Bekleidung, Deko- oder Geschenkartikel. Gewürze, Öl und Essig, Honig sowie frisch geräucherte Forellen und Lachs. Musikalisch untermalt wird die Veranstaltung von den Sundown-Skifflers, die von 11 bis 17 Uhr spielen.

Kirchen-Quiz und Bibel-Rezepte

In Brinkum öffnet die Kirche Zum Heiligen Kreuz, Bremer Straße 41. Erbaut wurde sie 1842. Ausgebrannt 1945, Wiederaufbau 1948 bis 1954. Dabei wurde sie außen wie die Vorgängerkirche von 1200 gestaltet, im Inneren im Stil der Nachkriegsjahre – also gibt es keine Emporen und keinen Hochaltar mehr.

Im Turmraum existieren ein Altarkreuz von 1843 und eine Gedenkstätte für Kriegsopfer. Öffnungszeit am 8. September: 12.15 bis 17.30 Uhr. Währenddessen: Aktionen für Erwachsene und Kinder mit Kirchen-Quiz und -Puzzle, Bibel-Rezepten und -Memory.

Außerdem zu sehen: eine Ausstellungen zum 175-jährigen Kirchen-Jubiläum sowie Bilder und Informationen zu „Brinkums Kirchen im Wandel der Zeit 1100 – 2019“. Führung: 12.30 Uhr.

Auch Grabsteine sind denkmalgeschützt

In Alt-Stuhr öffnet die St.-Pankratius-Kirche, Stuhrer Landstraße 142. Der einschiffige rote Backsteinbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ist für das Ortsbild prägend. In ihm befindet sich ein aus Eichenholz geschnitzter spätgotischer Flügelaltar, vermutlich um 1500, die Restaurierungen legten spätgotische Fresken frei.

Auf dem angrenzenden Friedhof stehen zum Teil denkmalgeschützten Grabsteine. Öffnungszeit am 8. September: 11 bis 16 Uhr.

Mehr zum Tag des offenen Denkmals in Bremen und Bremen-Nord.

Infos zum Tag des offenen Denkmals gibt es zudem hier.

 

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