Die Bauarbeiten für das neue Stadtquartier „Am Alten Speicher“ schreiten voran. Der Handelsteil (Foto) soll am 1. November eröffnet werden. 2020 folgen die Abrissarbeiten am noch bestehenden Haven-Höövt-Gebäude. Insgesamt werden mehr als 110 Millionen Euro investiert. Fotos: Harm
Haven Höövt-Gelände

Fortschritte beim Stadtquartier am Vegesacker Hafen

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Am 1. November geht es im Einzelhandelsteil los, Anfang 2020 soll der Abriss des Haven Höövts beginnen.

Etwa 300 Handwerker pro Tag sind derzeit damit beschäftigt, den Handelsteil im neuen Stadtquartier „Am Alten Speicher“ – das Kontor – auf Vordermann zu bringen. Sie verputzen Wände, verlegen Böden, schrauben Regale zusammen, kümmern sich um die Beleuchtung und die Außenfassade.

Draußen stehen Gerüste und Kräne, innen stapeln sich Säcke mit Estrich, Rohre, Kabel und Steine warten darauf, verlegt zu werden. Wenn Projektentwickler Max Zeitz durch diese Baustelle geht, schwärmt er: „Es ist ein toller Standort, der gut geeignet ist für die Region.“

Sieben Meter lange Eis-Theke

Die Eröffnung ist für den 1. November geplant. Besucher können dann auf einer Fläche von etwa 11.200 Quadratmetern einkaufen, zum Beispiel beim Ankermieter Kaufland, bei Deichmann, NKD, Kik oder Apollo. Gastronomische Anbieter, eine Apotheke, ein Friseur, ein Mobilfunk-Anbieter, eine Reinigung, ein Nagelstudio und ein Schlüsselservice ergänzen das Angebot.

Besonders gespannt ist Zeitz auf das Eiscafé im ersten Stock: Die verschiedenen Sorten werden auf einer sieben Meter langen Eistheke präsentiert. Noch ein Stockwerk höher kommt das Fitnesstudio Clever fit auf einer Fläche von 2.100 Quadratmetern unter – trainieren mit Blick auf die Weser inklusive.

Projektentwickler Max Zeitz im neuen Handelsteil.

Haven Höövt wird zum Übungsort

Mit der Eröffnung am 1. November ist ein erster Schritt der Projektentwicklung, die Zeitz und sein Partner Willy Koch mit dem Unternehmen Wesbau vornehmen, getan. Danach geht es mit den Änderungen des B-Plans in der Baudeputation und schließlich mit dem Abriss des vorderen Haven-Höövt-Gebäudes mit dem Glasturm weiter.

Bis dahin wird der Leerstand gut genutzt: Die Feuerwehr hat darin bereits eine Übung durchgeführt, eine weitere Anfrage kam von der Polizei. „Und wenn hier jemand Kunst machen möchte – warum nicht?“, sagt Zeitz. Er sei für Anfragen offen.

Austausch mit dem Landesamt für Denkmalpflege

Die Abrissarbeiten werden voraussichtlich im Februar/März 2020 beginnen. „Aber erstmal ausschließlich innen“, sagt Zeitz. Drei bis vier Monate wird dieser Teil dauern, dann geht es mit den Außenwänden weiter. „Nach sechs bis sieben Monaten steht das Gebäude nicht mehr“, schätzt der Projektentwickler. Dann kann Stück für Stück ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, Service-Wohnen, Hotel, Polizei, Arztpraxen, Kita und mehr entstehen. Die Nachfrage ist groß: Etwa 300 Anfragen für die Wohnungen lägen laut Zeitz bereits vor.

Eines der Gebäude steht noch besonders im Fokus: Die Höhe und Platzierung des Packhauses in der Nähe der „Schulschiff Deutschland“ löste Kritik aus, unter anderem vom Landesamt für Denkmalpflege. Man sei im Austausch, versicherte Zeitz. Auch mit dem Denkmalpflegeamt. In der nächsten Zeit soll ein Gestaltungsgremium einberufen werden. „Man spricht immer nur über Geschosse, aber nicht über die Architektur“, sagt Zeitz. Das soll sich ändern.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Ein „architektonisches Highlight“ vermiest die Szene im roten Bremen dort seit ehedem

    Bevor die Grohner Düne nicht abgerissen ist, die dereinst als sozialdemokratisch geplantes Stadtteilhighlight, auch der Architektur gefeiert worden ist, hilft keine rot-grün-rote Stadtteilplanung mit entsprechender Architektur, das Quartier zu einem Anziehungspunkt in Bremen-Nord werden zu lassen.

    Das Quartier ist also schon vor seiner Entstehung zum Scheitern verurteilt, wie der alte Hafenspeicher, dessen Belebung gründlich in die Hose gegangen ist. Kein Wunder. War doch ein An-Institut der Hochschule Bremen hier federführend beteiligt. Der Hochschule, mit den wohl bundesweit am schlechtesten ausgestatteten Bauingenieur- und Architekturstudiengängen. Den angewandt Forschenden ist seit dem vor grauer Vorzeit entwickelten Prüffahrzeug für Auto- oder Bundesbahnbrücken, das die Belastbarkeit des baulichen Altbestandes misst, nichts weiter eingefallen, als eine Seilbahn in Bremen bauen zu wollen. Der Erhalt dieser Studienangebote, wie auch die in der Luft- und Raumfahrt, ist Experten zur Folge, reine Steuerverschwendung.

    Bremen braucht eine universitätsklinisch basierte Ärzteausbildung und wissenschaftliche Grundlagenforschung hierzu. Für beides muss eine unabhängig von bestehenden, drittklassigen staatlichen Hochschulstrukturen agierende Institution geschaffen werden, die zukunftsweisende und brauchbare Arbeit für das kleinste Bundesland erbringt. Die Freifläche, die durch den Abriss der Grohner Düne entstehen könnte, wäre kapazitär durchaus nutzbar für ein solches Vorhaben, dass den Stadtteil zudem aufwertete und den Anschluss an die Jacobs-Uni im Bremer Norden mit sich brächte.

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