Stefan Schrader nutzt Shopparama für sein Sneaker-Geschäft Glückstreter im Viertel. Foto: pv Stefan Schrader nutzt Shopparama für sein Sneaker-Geschäft "Glückstreter" im Viertel. Foto: pv
Hilfe in der Krise

Video-Bummel durch lokale Geschäfte

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Eine Bremer Web-Agentur hilft mit der neuen Onlineplattform Shopparama Einzelhändlern und Kunden.

„Hallo, ich bin auf der Suche nach einem Sommerkleid mit kurzen Ärmeln, möglichst in hellblau und mit V-Ausschnitt.“ So könnte ein Beratungsgespräch im Bekleidungsgeschäft um die Ecke beginnen.

Doch wegen der Coronakrise mussten fast alle Läden schließen. Die Bremer Brüder Carl und Nicolaj Armbrust können helfen. Sie haben jetzt die Online-Plattform shopparama.com veröffentlicht, die eine individuelle Beratung wieder möglich macht – Angesicht zu Angesicht.

Eine gute Idee noch verbessern

„Auch im Freundeskreis mussten Leute ihre Geschäfte schließen, und wir haben mitbekommen, was das für sie bedeutet“, sagt Nico Armbrust, der mit seinem Bruder die Web-Agentur Tells Kitchen betreibt.

Die Brüder konnten im Viertel beobachten, dass einige Händler versuchten, über Videos auf Whats App ihre Kunden zu erreichen. „Das war eine gute Idee, allerdings war es uns zu umständlich. Wir wollten etwas einfacheres für alle entwickeln“, erklärt Armbrust.

Einfache Handhabung für Händler und Kunden

Innerhalb von zwei Wochen programmierten sie shopparama.com. Die Handhabung ist einfach: Der Händler erstellt mit wenigen Klicks seine Shop-Seite inklusive Foto, die dann auf dem „Marktplatz“ gelistet wird.

In seinem Shop bietet er Kontaktmöglichkeiten an, per E-Mail, Anruf oder Video. Zudem kann der Händler diese Seite über soziale Netzwerke teilen und seine Kunden so auf die Plattform aufmerksam machen.

Der Kunde wiederum kann direkt sehen, ob der Händler ansprechbar ist. Die Plattform zeigt außerdem, welche Geschäfte in der Nachbarschaft teilnehmen. „Es ging uns darum, unkompliziert den lokalen Geschäften zu helfen“, sagt Armbrust.

Der Kunde ist per Video im Geschäft

Und: „Wir wollten schnell helfen, nicht perfekt. Deshalb erarbeiten wir mit den Händlern, die bereits dabei sind, noch weitere Funktionen“, erklärt Armbrust.

Über die Video-Funktion sieht der Kunde zudem ins Ladeninnere, der Verkäufer kann sein Sortiment per Smartphone zeigen und beraten. „Er macht seinen Job eigentlich so wie vorher, nur eben ohne direkten Kontakt“, sagt der Entwickler.

Die Ware gelangt dann per Lieferung zum Kunden. „Da wir uns an lokale Geschäfte richten, bieten wir bisher keinen Paketversand an“, sagt Armbrust.

Über den Marktplatz der Plattform können sich zudem auch Händler einer Straße oder eines Viertels zusammenschließen.

Zehn Gespräche kostenfrei

Sowohl der Marktplatz als auch die Shop-Seite sind kostenfrei. Die ersten zehn Gespräche per Video sind ebenfalls gratis und unverbindlich, weitere Videogespräche kosten den Händler 5 Cent pro Minute.

„Für den Verbindungsaufbau sind viele Daten nötig, wenn wir eine gute Qualität anbieten wollen. Dafür betreiben wir einen eigenen Server, der so refinanziert wird“, erklärt Armbrust. Spricht ein Händler also 20 Minuten mit einem Kunden, kostet ihn das 1 Euro.

„Die Händler, die schon dabei sind, haben uns signalisiert, dass es ein angemessener Preis ist“, sagt Armbrust. „Wir sind zwar noch in der Testphase, aber es funktioniert“, ist er sich sicher.


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