Mithilfe zweier Kräne fand der alte Güterwaggon gestern sein neues Zuhause auf dem Gelände des ehemaligen Neustädter Güterbahnhofs.Foto: Schlie Mithilfe zweier Kräne fand der alte Güterwaggon gestern sein neues Zuhause auf dem Gelände des ehemaligen Neustädter Güterbahnhofs.Foto: Schlie
Güterbahnhof

Alter Waggon auf neuen Gleisen

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Die Pläne für den ehemaligen Neustädter Güterbahnhof werden konkret. Derweil hat das Gelände nun ein Symbol.

„Auch als ich noch Kind war, war das Gelände immer verwahrlost“, erinnert sich Christoph Peper, Geschäftsführer von Peper & Söhne. Seit November ist das Unternehmen selber Eigentümer des alten Neustädter Güterbahnhofs (wir berichteten) und nun soll sich das Schmuddel-Image des Areals ändern.

Ein neues Gesicht 

Einen Anfang macht neben dem bereits erfolgten Abriss der Baracken das neue Gesicht des Grundstücks: Ein ausrangierter Güterwaggon. „Wir wollen die Geschichte des Grundstücks erhalten und setzen auf Symbolik“, sagt Peper.

Das sei zunächst gar nicht so einfach gewesen, denn mit einem Güterbahnhof hatte das rund 90.000 Quadratmeter große Areal kaum noch etwas zu tun. „Uns waren zwei Sachen wichtig: Die Geschichte erhalten und einen positiv besetzten, neuen Ort zu schaffen, an dem Menschen gerne zusammenkommen. Ersteres war schwierig, weil es kaum historische Gebäude auf dem Grundstück gab“, erklärt Peper.

Nicht einfach zu bekommen

Aus einer lockeren Idee erwuchs schließlich der Plan, einen alten Güterwaggon als Symbol auf dem Gelände zu installieren. Der neue alte Waggon stammt aus den 1960er Jahren. „Wir haben auch versucht, einen Vorkriegswaggon zu bekommen und Museen angeschrieben. Leider hat das nicht funktioniert“, verrät Peper.

Allerdings war es auch nicht so einfach, den Waggon – verkauft von der Deutschen Bahn – auf das Gelände an der B6 zu transportieren. „Der Aufwand drum herum war am Ende teurer als der Wagen selbst“, verrät Peper.

Nachts per Schwertransport

So wurde der ursprünglich aus Hamburg stammende rund 10.000 Euro teure Waggon zunächst nach Hannover überführt. Von dort ging es zum Bahnhof Sebaldsbrück. „Dort mussten wir ihn dann abholen“, sagt Peper.

Am Montag wurde der Waggon in Sebaldsbrück vom Gleis auf den Tieflader umgesetzt, bevor er schließlich per nächtlichem Schwertransport auf das Gelände des Neustädter Güterbahnhofs transportiert wurde. „Warum er nicht per Schiene direkt hierher kommen konnte, wissen wir auch nicht“, sagt Peper.

Neue Aufgaben für den alten Waggon

Ein eigens für den Waggon angelegtes Gleisbett neben der noch stehenden Halle ist nun der neue Platz. „Jetzt ist er in der Spur“, scherzt Peper.

Künftig soll der Wagen aber auch genutzt werden. So könne er für Events, als Konferenzraum oder als Büro gestaltet werden, sagt der Geschäftsführer.

„Er kann zum Treffpunkt für alle auf dem Gelände Ansässigen werden“, sagt Peper.

Keine fixen Mietverträge

Noch gebe es zwar keine fixen Mietverträge für das Grundstück, allerdings ist Peper & Söhne bereits in enger Abstimmung mit den zuständigen Gremien – neben der Stadt auch mit den Beiräten Neustadt und Woltmershausen.

„Das Gelände soll Teil beider Stadtteile werden und kann sie verbinden“, erklärt Peper. Es soll von beiden Seiten erschlossen werden, zudem bildet es das Eingangstor zu Bremen aus Richtung Oldenburg kommend.

„Es wird keine Wohnbebauung geben, das Areal ist für Gewerbe vorgesehen“, sagt Peper.

Die Tankstelle wird abgerissen

Fest steht jedoch schon jetzt, dass die Tankstelle am Grundstückseingang weichen wird. Der Mietvertrag wurde nicht verlängert, schon im ersten Quartal 2021 soll das Tankstellengelände geräumt werden.

Anders sieht es mit dem ebenfalls dort ansässigen Gastronomiebetrieb aus. „Sie wollten sich schon länger vergrößern und diese Chance wollen wir ihnen hier geben“, sagt Peper.

Im Spätsommer sollen der Öffentlichkeit weitere konkrete Pläne vorgestellt werden, verrät der Geschäftsführer.

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