„Wenn es soweit kommt, dass wir nicht heizen dürfen, können wir ab Temperaturen unter null Grad den Spielbetrieb nicht mehr aufrecht erhalten“, befürchtet Jörn Meyer, Betreiber des Metropol-Theaters Bremen. Neben dem Publikum sei es auch für die Künstler zu kalt. Meyer betont: „Sänger können nicht bei sechs Grad singen, und Balletttänzer könnten sich die Muskeln verletzen.“ Momentan prüft er, ob es notwendig ist, warmes Wasser zum Händewaschen zur Verfügung zu stellen.
Gunnar Burmester, der das Kino in der Waterfront betreibt, überlegt, ob man bei einem Gasmangel die Anzahl der Spätvorstellungen unter der Woche reduziert. Er betont: „Bei uns wird niemand im Kino frieren müssen.“
Gesellschaftlich wichtig
Die Schließung von Kultureinrichtungen ist laut Werner Wick, Sprecher des Kulturressorts, keine Alternative. „Kultur ist für die Gesellschaft genau so wichtig wie Schule und Bildung“, sagt er. Das Ressort habe eine Abfrage gestartet, um zu analysieren, wo eingespart werden könne. „Möglich wäre zum Beispiel, die Beleuchtung auszustellen, wenn kein Publikumsverkehr herrscht.“
Das Focke-Museum hat schon seine Nachtbeleuchtung abgeschaltet. „Zudem wird unser Anbau in Passivhausbauweise gebaut, um ein stabileres Innenklima zu ermöglichen“, erklärt Musemsdirektorin Anna Greve. Ein stabiles Raumklima ist wichtig für die empfindlichen Exponate. Deswegen wäre es gefährlich, die Temperaturen im Museum stark zu verändern. „Wir versuchen, konstante 17 bis 20 Grad zu haben“, erklärt Greve.
Holz gefährdet
Besonders Holz sei bei Temperaturschwankungen gefährdet, wie der Schiffsfund aus der Weser im Eingangsbereich. „Wenn wir nicht heizen, kann Material abplatzen und so irreparable Schäden entstehen“, warnt die Direktorin. Deshalb wäre es auch keine Lösung, nur an bestimmten Tagen zu heizen. „Auch Besucher bringen ein Klima mit, wenn sie in das Museum hineingehen und heraus. Im Extremfall müssten wir das Haus schließen, um innen die Temperaturen konstant halten zu können“, meint Greve.
„In jedem Fall gilt es, Schäden an den Objekten zu vermeiden. Die Bewahrung des Kulturgutes für nächste Generationen ist unser Auftrag“, betont auch Katharina Wilks vom Übersee-Museum. Zwar wurde bereits weitestgehend auf LED umgestellt, Fenster ausgetauscht und das Dach isoliert, trotzdem werden momentan Einsparmaßnahmen geprüft wie beispielsweise die Heiztemperatur zu reduzieren. Wilks erklärt: „Laut unseres Vermieters haben wir eine Energieeffienzklasse B.“