Der unmittelbar am Ende der Europaallee gelegene Platz wird seit einiger Zeit von Sprinterfahrern als Ruheareal genutzt. Da in dem gesamten Bereich allerdings sanitäre Anlagen fehlen, kommt es zu hygienischen Problemen.Foto: Schlie
Umwelt

Trucker-Treff am Straßenrand

Von
Keine sanitären Anlagen für Sprinterfahrer: Umliegende Grünflächen und Naturschutzgebiet verschmutzt.

Im Gewerbegebiet Hansalinie hat sich ein neuer Treffpunkt für Trucker entwickelt, die am Straßenrand übernachten und ihre Notdurft auf den angrenzenden Grünflächen oder in der Hemelinger Marsch verrichten.

Waren es lange Zeit immer wieder Fahrer von großen Lkw, die ihre Fahrzeuge und Hänger auf den Grünstreifen abstellten und dabei Bäume und Nebenanlagen beschädigten, sind es jetzt vor allem Sprinterfahrer aus Osteuropa, die die Flächen am Ende der Europaallee als Ruheplatz nutzen.

Eigentlich endet die Europaallee direkt am Rande der Marsch an einem See. Vor allem Landwirte, Hundehalter und Ausflügler nutzen die weiteren landwirtschaftlichen Wege.

Seit einiger Zeit verlieren sich allerdings zunehmend Sprinterfahrer in dem Bereich. Ansammlungen von zehn Fahrzeugen und mehr finden sich häufig auf dem Platz am Rande des Wendehammers.

Mangel an Stellplätzen

Die meisten Fahrer halten sich dabei in ihren Fahrzeugen oder in der Nähe auf. Im Gewerbegebiet ist es wie an vielen Autobahnstrecken: Es mangelt an Stellplätzen für Lastwagen und Transporter.

Insbesondere Fahrzeuge mit osteuropäischer Zulassung weichen an der Hansalinie auf die Nebenanlagen und angrenzende Flächen aus, wie Beobachter berichten.

Dort verbringen sie ihre gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit oder warten auf neue Aufträge.

„Die Lkw-Fahrer, vor allem die so genannten Sprinterfahrer sind für die Autoindustrie wichtig, weil sie kleine Mengen transportieren, damit kein Bandstillstand vorkommt“, sagt Rolf Wiegmann, der in der Marsch lange als Naturschutzwart unterwegs war.

„Die Fahrer werden herbeigeordert und dann allein gelassen.“ Sie könnten sich keine Hotels leisten. Im Gewerbegebiet gebe es aber keine Toiletten und Duschen.

Außenanlage wird überwacht

„Hier muss unbedingt Abhilfe geschaffen werden“, fordert Wiegmann, der den Beirat und das zuständige Ortsamt auf die schlechten hygienischen Verhältnisse hinweist und auch das Gesundheitsamt unterrichtet hat.

Mehrere Unternehmen haben bereits unmissverständliche Hinweisschilder aufgestellt und überwachen die Außenanlagen mittlerweile mit Kameras.

Wiegmanns Vorschlag zur Verbesserung der Lage: Als erstes müssten mit Personal ausgestattete Toilettenwagen aufgestellt werden.

Auf längere Sicht sei aber ein mit Personal betriebenes Dusch- und Waschcenter in fester Bauweise erforderlich – am besten angeschlossen mit einem kleinen Café.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner