Moderne Windräder ragen sehr hoch hinaus. Der Landkreis rechnet mit einer Höhe von 250 Metern, sobald der Regionale Raumordnungsplan umgesetzt ist. Viele sorgen sich jetzt um Landschaft und Natur. Foto: Pixabay
Windenergie

Kreis macht Tempo für Wind

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Bürgerinitiative in Lilienthal will sich gegen Pläne für Energiekonzept wehren

Das Thema Windparks im Landkreis (wir berichteten) beschäftigt weiterhin viele Einwohner. Unter anderem gibt es die Bürgerinitiative Gegenwind St. Jürgen, die sich gegen Windparks im St. Jürgensland ausspricht. Derweil schreiten Politik und Verwaltung hinter verschlossenen Türen mit der Planung voran. Der Kreisausschuss hat in seiner Sitzung am 26. September die Entscheidung getroffen, dass das Windenergiekonzept, welches am 20. September in einer Ausschusssitzung öffentlich beraten wurde, als Grundlage für den „Teilplan Windenergie“ des Regionalen Raumordnungsprogramms dienen soll.

Das Windenergiekonzept wird dabei um das neue Kriterium ergänzt, dass auch Denkmale mit im nationalen Vergleich einmaliger historisch-politischer Bedeutung zuzüglich eines Abstandes von 417,5 Metern aus den Suchräumen ausgeschlossen werden. Damit entfällt ein im Entwurf des Windenergiekonzepts vorgesehene Teilbereich des Suchraums 2 im Umfeld des ehemaligen Lagers der Baustelle des Bunkers Valentin. Hierfür hatte sich Dörte Gedat (Grüne) auf der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Planung am 20. September ausgesprochen. Ansonsten bleibt das Windenergiekonzept unverändert.

„Der Landkreis Osterholz hat den Auftrag, auf seinem Gebiet aufgrund gesetzlicher Vorgaben und unter Berücksichtigung der Herausforderungen des Klimaschutzes mehr Raum für Windenergieanlagen zu schaffen als bisher“, erläutert Landrat Lütjen. „Das ist keine einfache Aufgabe, weil moderne Windenergieanlagen erhebliche Auswirkungen auf ihre Umwelt haben – zeitgleich aber notwendig sind, um die Sicherheit der Energieversorgung zu gewährleisten und den Klimaschutz voran zu bringen.“

Zwei der Planungsgebiete liegen im Lilienthaler St. Jürgensland. Die dortige Bürgerinitiative argumentiert: „Das St. Jürgensland bietet einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten. Vor allem die älteren Grün- und Gehölzflächen sind von hoher Bedeutung für den Naturhaushalt.“ Wilhelm Dehlwes, im St. Jürgensland wohnhaft, richtete an den Umweltausschuss unter anderem die Frage, ob man wirklich wolle, dass dortige Naturschutzgebiete zerschnitten werden, sodass der gesamte Bereich „dann nicht mehr als Biotopverbund-Korridor funktionieren würde?“ Weitere Informationen zur Bürgerinitiative gibt es unter gegenwind-st-juergen.de.

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