Dauereinsatz, um die Öffentlichkeit aktuell informieren zu können. Tanja Stellmacher (links) und Marilena Koch wechseln sich seit Ende vergangenen Jahres im Zwölf-Stunden-Rythmus ab. Foto: Roskamp
Lilienthal

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Wie zwei Frauen auf Freizeit verzichten, um die Einwohner Lilienthals informieren zu können

Marilena Koch und Tanja Stellmacher haben sich ein paar freie Tage redlich verdient. Koch übernahm erst im vergangenen Oktober die Öffentlichkeitsarbeit für die Gemeinde Lilienthal, hat aber unter anderem im Zoo Osnabrück bereits mit Krisenmanagement zu tun gehabt. Stellmacher ist andererseits seit knapp sieben Jahren im Rathaus tätig, sie ist unter anderem stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Baudienste, und kennt sich vor Ort aus. Daher haben die beiden ein Team gebildet und übernehmen seit dem 27. Dezember gemeinsam die Öffentlichkeitsarbeit im Hochwasserstab.

Seit dem Hochwasser, das Lilienthal seit Ende vergangenen Jahres beschäftigt, teilen sich Koch und Stellmacher ihre Zeit untereinander auf. Zwölf-Stunden-Schichten im Akkord, ohne Feiertage oder Wochenenden. Dies trifft auch auf viele weitere in der Verwaltung zu. Erst zum 8. Januar wurde der Stab verkleinert. Der Einsatz hat sich jedoch gelohnt. Auf vorbildliche Weise hat das zweiköpfige Öffentlichkeitsteam soziale Kanäle und weitere Medien mit Meldungen bedient. Darunter waren auch stetige Angaben zum Pegelstand des Wassers an diversen besonders betroffenen Stellen der Gemeinde.

Auch mit Bürgermeister Kim Fürwentsches stehen Koch und Stellmacher im ständigen Austausch. Schnell wurden diverse Videobotschaften des obersten Verwalters der Gemeinde gedreht. Koch bediente sich dabei eines üblichen Smartphones. „Ich habe die Stelle seit Anfang Oktober begonnen aufzubauen“, erzählt Koch. Sie ist die erste Mitarbeiterin im Rathaus, die allein für Öffentlichkeitsarbeit eingestellt wurde. „Und dann nach drei Monaten, zack, diese Krise. Da muss man mit dem arbeiten, was man hat.“

Koch wohnt in Bremen Oberneuland, hat aber auch wie ihre Kollegen ständige Rufbereitschaft, um auf kurzfristige Notlagen reagieren zu können. Bei günstiger Verkehrslage konnte sie es innerhalb einer Viertelstunde ins Rathaus schaffen. „Es war aber auch immer jemand vor Ort“, sagt sie.

Seit vergangenem Mittwoch ist auch das sogenannte „„Außergewöhnliche Ereignis“ in der Gemeinde beendet. „Die Lage ist zwischenzeitlich überschaubar“, sagte Landrat Bernd Lütjen am Mittwoch.

„Jetzt ist es erst einmal wieder so, dass ich für Presse zuständig bin und Frau Stellmacher sich wieder auf ihre normale Arbeit konzentrieren kann. Aktuell hoffe ich auf ein Wochenende mit ein paar Tagen, frei von Arbeit“, schließt Koch.

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