Viele Bremer sind auf der Suche nach einem Schrebergarten. Wer über Kleinanzeigenportale auf ein Stückchen Pachtland hofft, sollte die Angebote vorher gründlich überprüfen. Foto: Schlie Viele Bremer sind auf der Suche nach einem Schrebergarten. Wer über Kleinanzeigenportale auf ein Stückchen Pachtland hofft, sollte die Angebote vorher gründlich überprüfen. Foto: Schlie
Kleingartenwesen

Schrebergärten: Vorsicht bei Pächterwechsel

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Kleinanzeigen zu Schrebergärten und Parzellen auf Vereinsgeländen locken Interessenten

Die Nachfrage nach Pachtparzellen in den Bremer Kleingartenvereinen ist nach wie vor hoch, die Wartelisten vieler Vereine sind lang. Ein Blick in bekannte Kleinanzeigenportale könnte möglicherweise die Wartezeit verkürzen.

Dort werden Schrebergärten direkt angeboten, Interessenten können mit dem Pächter in Kontakt treten und sich einigen.

Eigentumsverhältnisse beachten

Der falsche Weg, zumindest für Gärten, die auf dem Gelände eines der Bremer Kleingartenvereine liegen. „Der Kleingarten gehört dem Verein auf städtischem Gebiet und gehört zum Landesverband der Gartenfreunde Bremen“, erklärt Viola Falkenberg, Vorsitzende des Landesverbands.

Dieser ist die Dachorganisation der Bremer Kleingartenvereine. Ein Pächter kann also nur das verkaufen oder weitergeben, was auf der Erde ist, nicht aber die Erde selber, verdeutlicht sie.

Verein entscheidet endgültig

Grundsätzlich entscheiden zudem die Vereine, wer Mitglied wird und nur Mitglieder können einen Garten auf Vereinsgelände pachten.

Ein Pächter, der seine Parzelle auf- und weitergeben möchte, kann zwar Nachfolgende vorschlagen, den Vertrag muss der neue Bewerber allerdings mit dem jeweiligen Verein schließen.

„Es wird unterschiedlich gehandhabt. Viele Vereine haben eine lange Warteliste und gehen der Reihe nach, um fair zu bleiben“, erklärt Falkenberg. Vorstände können also auch Interessenten ablehnen.

Gärten für soziales Miteinander

Gewünscht ist laut Falkenberg außerdem eine ausgewogene Mischung, denn die Bremer Kleingärten sollen auch das soziale Miteinander fördern und Menschen mit kleinerem Geldbeutel zur Verfügung stehen.

Handelt es sich bei dem angebotenen Garten allerdings um sogenanntes Eigenland, wechselt das Grundstück bei einem Verkauf tatsächlich den Eigentümer.

Wert wird vorher ermittelt

Der Wert einer Parzelle wird bei einem Pächterwechsel beziehungsweise bei einer Kündigung durch eine Schätzung von ausgebildeten Schätzern des Landesverbands ermittelt.

Darin aufgeführt werden beispielsweise alle Bäume und Sträucher mit einem bestimmten Wert, Terrassenplatten oder auch die Beschaffenheit eines Häuschens.

Gleichzeitig werden auch alle Mängel einbezogen und beziffert. Am Ende ergibt sich aus den Posten ein Maximalpreis. „Dieser darf bei der Weitergabe nicht überschritten werden“, erklärt Falkenberg.

Inventar kann den Preis erhöhen

Viele Pächter bieten dann das Inventar, Werkzeuge oder Geräte zur Übernahme an. Daraus kann sich für Interessenten dann ein hoher Gesamtpreis ergeben, der unter Umständen nicht angemessen ist.

„Grundsätzlich ist es ja Privateigentum, das weiterverkauft werden soll. Wenn der Nachpächter das aber nicht haben möchte, muss der Vorpächter die Parzelle komplett räumen. Es ist Sache der Vereine, wie sie damit umgehen. Interessenten sollten aber darauf hingewiesen werden“, sagt Falkenberg, seit zehn Jahren Vorsitzende des Kleingartenvereins Rose am See in der Vahr.

Pacht richtet sich nach Größe

Neben den Verkaufsangeboten finden sich aber auch immer wieder Angebote für Mitpächter. Ein Gartengrundstück soll so mehreren Personen zur Verfügung stehen, die Arbeit geteilt werden.

Dafür wird dann ein Beitrag zur Pacht erhoben, die jährlich an den jeweiligen Verein gezahlt wird. Sie beträgt 18 Cent pro Quadratmeter zuzüglich Vereinsbeitrag und Festumlage. Ein 300 Quadratmetern großer Garten kostet im Kleingartenverein am Werdersee zum Beispiel 127,50 Euro im Jahr.

„Man darf sich natürlich helfen lassen, aber man darf die Parzelle nicht weitergeben“, sagt Falkenberg, die derzeit auch die Leitung der Geschäftsstelle des Landesverbands übernommen hat.

Wer also über eine Kleinanzeige hofft, schneller als üblich an den ersehnten Kleingarten zu gelangen, sollte abklären, ob es sich um einen Garten auf Vereinsgelände handelt und erfragen, wie hoch der ermittelte Schätzpreis ist.

Freie Gärten im Bremer Westen

Schneller und oftmals auch zu kleinen Preisen werden Gärten im Grünen Bremer Westen angeboten. „Dort gibt es viele freie Gärten“, sagt Falkenberg.

Unter gruenerbremerwesten.de/ erfahren Interessierte mehr.

Der Landesverband der Bremer Gartenfreunde lädt außerdem ab dem 2. Juni zur Bremer Woche des Gartens in den Grüner Bremer Westen ein. Diese widmet sich dem Motto „Essbare Stadt“.

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