Die Probleme mit den Bestandsbrücken über die Weser führen voraussichtlich dazu, dass die neu geplanten Fahrrad- und Fußgängerbrücken – die so genannten Wesersprünge – seitens des Amtes für Straßen und Verkehr (ASV) erst später gebaut werden können.
Die Korbinsel-Brücke soll die Stadtteile Hemelingen und Obervieland miteinander verbinden. Die Arbeiten sollten ursprünglich 2026 starten. „Es ist jetzt schon absehbar, dass sich das verzögern wird“, klärte Stephan Preuß, Leiter der Abteilung Entwurf und Neubau von Straßen beim ASV, im Rahmen einer Beiratssitzung in Obervieland auf.
Fachkräftemangel sorgt für Verschiebungen
Die neu geplanten Brücken könnten derzeit nur rudimentär im ASV betreut werden, auch weil das Amt mit einem Fachkräftemangel in nicht unerheblichem Maße zu kämpfen habe, so Preuß weiter.
Ob der Baubeginn doch noch rechtzeitig zu schaffen sei, hänge maßgeblich von den Bestandsbrücken ab und wie sich die Ressourcenverschiebung innerhalb des ASV auswirke.
Fördermittel absichern
Zur Sicherheit befinde man sich im Austausch mit dem Fördermittelgeber, also dem Bundesamt für Logistik und Mobilität, welches 80 Prozent der Kosten fördere. Die Planungskosten von rund 1,3 Millionen Euro für die Korbinsel-Brücke seien aber bereits abgesichert.
Der Wesersprung-Ost ist Teil der Route D23 im Verkehrsentwicklungsplan 2025. Den ausgeschriebenen Planungswettbewerb gewann das Planungsbüro IGS Ingenieure Weimar. Der Gewinnerentwurf zeigt eine Bogenbrücke. „Die Gestaltung kann sich im Verlauf der Planungen noch verändern. Wir befinden uns in einem sehr frühen Stadium“, erklärte Christoph Eggers, der im ASV die technische Koordination der Brücken betreut.
Mit Innovationen planen
Die Brücke soll laut Eggers auch einen Anreiz schaffen, das Auto stehen zu lassen, denn sie verbinde die Arbeitsplätze in Hemelingen mit den Wohnquartieren in Arsten und Habenhausen.
Die Brücke wird 710 Meter lang sein und auf vier Metern Breite einen farblich hervorgehobenen Zweirichtungsradweg sowie einen Fußweg haben.
Geplant ist auch eine Aussichtsplattform mit Bänken. Die Steigung soll drei Prozent betragen.
Streu- oder Rettungsfahrzeuge sollen ebenfalls das Bauwerk befahren können. „Innovationen werden vom Fördermittelgeber geprüft, hier zum Beispiel, ob man Wärme durch Photovoltaik nutzen kann. Ob das geht, wissen wir aber noch nicht, würden es aber dann integrieren“, sagt Eggers zum Thema Eisfreiheit der Brücke.
Viel zu beachten
Für die Planung und den Bau der Brücke waren laut Preuß zahlreiche Umstände zu beachten. So seien bestimmte Abstände zwischen den Weserquerungen notwendig, damit die Radargeräte der Binnenschiffe sie auch erfassen können. Zudem gehört die Korbinsel nicht zum Land Bremen, sondern zu Niedersachsen. Ein Staatsvertrag musste also geschlossen werden.
Und auch der Hochwasserschutz spielte eine wichtige Rolle in der Planung. So müsse ein Deichschart zur Zufahrt des Sportboothafens versetzt werden.