Kaisenhausmuseum-Golinski Wolfgang Golinski am Eingang des Kaisenhaus-Museums. Fotos: Barth
Bremer Geschichte

Das Kaisenhaus in Walle hat wieder geöffnet

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Das Kaisenhaus-Museum im Kleingartengebiet am Hohweg erfreut sich in den Sommermonaten einer großen Beliebtheit. Ab sofort hat das Kleinmuseumam Behrensweg 5a wieder einmal im Monat offen. Die Saison 2016 ist eröffnet.

In den Sommermonaten öffnet das Kleinmuseum zur Geschichte der Bremer Kaisenhäuser regelmäßig am letzten Sonntag im Monat seine Pforten für Besucher. Im vergangenen Jahr kamen dabei insgesamt 1.100 Besucher an den sieben Öffnungstagen, berichtet der Waller Beiratssprecher Wolfgang Golinski. Dazu kämen dann noch einmal angemeldete Gruppen oder Schulklassen.

Am  Sonntag, 24. April, kann man sich erstmals in diesem Jahr in der Zeit von 11 bis 17 Uhr in dem kleinen Kaisenhaus umsehen, dass bis zum Jahr 2010 noch „ganz normal“ bewohnt war.

Viele Besucher des Kaisenhaus-Museums entdecken in dem Haus noch immer ganz eigene familiäre Erinnerungen. Gerade vor einer Woche sei eine Schulklasse zu Besuch gewesen und mehrere Jugendliche hätten berichtet „so etwas hat meine Oma auch gehabt“, berichtet Golinski.

Viele Erinnerungen an Kaisenhaus und Parzelle

Kaisenhausmuseum

Im Kaisenhausmuseum

Ältere Besucher haben dagegen noch ganz andere Erinnerungen an ihre eigene Kindheit „auf Parzelle“ oder die entbehrungsreiche Zeit nach dem Krieg. Und genau da setzt das Museum auch an. In einem Geschichtsraum wird die Geschichte der Kaisenhäuser erzählt, von der Bombennacht im August 1944 in dem große Teile des Bremer Westens zerstört wurden, bis zum heutigen Tage, berichtet Golinski.

Die Umstände in denen der ausgestellte Kaisen-Erlass das Wohnen im Grünland erlaubte, sind heute kaum noch vorstellbar. Viele Bremer überlebten die Bombennacht 1944 nur mit der Kleidung und dem Köfferchen, die sie mit in den Bunker genommen haben. Gerade im Bereich der Muggenburg blieb kein Stein auf dem anderen. Die Bilanz: 1.000 Tote, 25.000 zerstörte Wohnungen und 50.000 Obdachlose.

In der Not siedelten die Menschen in den Kleingärten

In der Not siedelten die Menschen vor allem in der Waller Feldmark, in Gröpelingen aber auch in anderen Kleingartengebieten. Aus den Notbehausungen ohne Wasser, Strom und Heizung wurden in den folgenden Jahrzehnten oft feste Behausungen in denen bis heute noch einige so genannte Kaisenauswohner legal leben.

Dargestellt wird aber auch, wie die Bewohner ihren Alltag bestritten und gelebt haben und wie die Politik sie später versucht ha,t aus den Kleingartengebieten wieder zu vergraulen.

Am Sonntag, 24. April, öffnet das Museum in der Zeit von 11 bis 17 Uhr. Zu den gleichen Zeiten hat es am 29. Mai, 26. Juni, 24. Juli, 28. August und 25. September geöffnet. Zudem findet am 16. Juli noch ein großes Fest rund um die Erdbeere statt. Unter der Rufnummer 396 52 36 (Monika Ludolf) und 388 70 78 (Cecilie Eckler-von Gleich) können auch Termine für Gruppen und Schulklassen vereinbart werden. Weitere Infos gibt es auch auf der Vereinsseite im Internet.

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