Der deutsch-polnische Chor umrahmte den Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Kreisseniorenrates musikalisch. Foto: Möller Der deutsch-polnische Chor umrahmte den Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Kreisseniorenrates musikalisch. Foto: Möller
Feierstunde

Kreisseniorenbeirat ist die „Stimme mit Erfahrung“

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Als eine „Stimme mit Erfahrung“ bezeichnete Hans Jürgen Rabenstein das „Geburtstagskind“: Der Kreisseniorenbeirat wurde vor zehn Jahren ins Leben gerufen, Freitag gab es eine Feierstunde im Osterholzer Kreishaus.

Hans Jürgen Rabenstein begrüßte als aktueller Vorsitzender der Vertretung der älteren Generation rund 70 Gäste aus den Gemeinden und der Stadt Osterholz-Scharmbeck, darunter Kommunalpolitiker und die Verwaltungsspitzen aus den Rathäusern.

Als „Gründer des Kreisseniorenbeirates vor zehn Jahren“ war Dr. Jörg Mielke mit seiner Festrede im Programm angekündigt. Der damalige Osterholzer Landrat und heutige Chef der Staatskanzlei in Hannover wehrte diese Bezeichnung zuerst noch ab. Es sei schließlich der Kreistag gewesen, der die Vertretung der älteren Generation ins Leben rief.

„Babyboomer“ profitieren  vom Kreisseniorenbeirat

Mielke selbst hatte aber für seine Wahl zum Landrat seit 2004 die Notwendigkeit eines solchen Gremiums propagiert. Mittlerweile stände er als „Babyboomer“ selbst bald davor, Profiteur der Interessenvertretung von Senioren zu sein. Mielke ist 57 Jahre alt, in der Gemeinde Worpswede wäre er damit schon wahlberechtigt. In den anderen Kommunen des Landkreises müsste er noch drei Jahre warten, dort wählen die über 60-Jährigen die Seniorenbeiräte. In Osterholz-Scharmbeck tun sie das schon seit 36 Jahren.

Hans Jürgen Rabenstein und Jutta Menke freuten sich über Gastbeiträge von Dr. Jörg Mielke und Ilka Dirnberger (v.l.). Foto: Möller

Hans Jürgen Rabenstein und Jutta Menke freuten sich über Gastbeiträge von Dr. Jörg Mielke und Ilka Dirnberger (v.l.). Foto: Möller

Den demographischen Wandel will Mielke nicht als Problem beschrieben sehen, er nennt es „ein politisches Gestaltungsthema“. Im Jahr 2030 wird der Anteil der über 65-Jährigen wohl 32 Prozent betragen. Da ist es wichtig, die Senioren als zusätzliche Experten an den Tisch zu holen, wenn darüber gesprochen wird, die Infrastruktur der alternden Gesellschaft anzupassen.

Mielke würdigt Empathie der älteren Bevölkerung

Mielke bewundert die Alten in deren Einsatz und Empathie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Eine große Hilfsbereitschaft sei insbesondere von Senioren ausgegangen, als es in den vergangenen Monaten darum ging, Flüchtlinge aufzunehmen. „Wahrscheinlich hat das auch damit etwas zu tun, dass sich viele daran erinnerten, wie sie selbst einmal in eine fremde Umgebung flüchten mussten“, so Mielke.

„Wir haben wenigstens keine Nachwuchssorgen“, scherzte Ilka Dirnberger, die als Vorsitzende des Landesseniorenrats zum Festakt ins Kreishaus gekommen war. Landrat Bernd Lütjen würdigte dort auch das Engagement des Kreisseniorenbeirats in der Kooperation mit der Partnerkommune Kwidzyn. Aus Polen war eine Delegation des dort gerade gegründeten Seniorengbeirats angereist. Der Deutsch-Polnische Chor Bremen sorgte für die musikalische Umrahmung der Feier.

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