Das Gibbon-Baby Jupp. Foto: Schlie Das Gibbon-Baby Jupp. Foto: Schlie
Tierisch süß

Gibbon-Nachwuchs in der Bremer Botanika

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Viel Schlaf und ordentlich Futter für das Baby: Philipp Kleppe ist Tierpfleger im grünen Science Center Botanika. Aktuell hat er alle Hände voll zu tun, denn das Gibbon-Baby Jupp muss alle zwei Stunden gefüttert werden.

Im Hause Botanika gibt es Affen-Nachwuchs. Anfang Juli wurde im Huchtinger Gartencenter ein Gibbonjunges geboren. Da die Affenmutter zwei Wochen nach der Geburt nicht mehr für ihren Nachwuchs sorgen konnte, ist der Tierpfleger der Botanika als „Ersatzmama“ eingesprungen.

„Der Kleine entwickelt sich ganz prächtig und schaut mich inzwischen mit seinen kleinen Äuglein ganz aufmerksam an, wenn ich ihn füttere“, sagt Kleppe stolz. So ein Babyaffe verhält sich in vielen Dingen wie ein neugeborener Mensch, erklärt der Tierpfleger weiter. Mit anderen Worten: Viel Schlaf und ordentlich Futter.

Alle zwei Stunden meldet sich der Kleine

Dafür muss der 26-jährige auch nachts regelmäßig aufstehen. Alle zwei Stunden meldet sich der Kleine und will gefüttert werden. Zurzeit steht ausschließlich Milch auf dem Speiseplan, später kommen auch Früchte, Blätter und Blüten hinzu. Zwischendurch naschen Gibbons auch schon mal Vogeleier und Insekten.

Mit zunehmendem Alter wird der Spieltrieb der so genannten Kleinen Menschenaffen immer größer. Die älteren Geschwister des Babygibbons toben mitunter sehr ausgelassen durch ihr Gehege und schwingen sich behände von Ast zu Ast. In Kürze verlegen die beiden Luftakrobaten ihren Wohnsitz von Huchting nach Horn und sind ab dem 24. September in der Botanika zu sehen.

Umweltressort begrüßt Unterbringung

Einige Tage später folgen die Elterntiere. Die Unterbringung der Affen in der Botanika wird auch vom Bremer Umweltressort begrüßt:
„Es erfreut mich ungemein, dass es uns gemeinsam gelungen ist, den Weißhandgibbons in der Botanika ein neues Zuhause zu geben“ betont Staatsrat Ronny Meyer.

„Dass jetzt auch noch Nachwuchs dazu gehört, ist wirklich sehr schön. Mein Dank an alle Kollegen in der Botanika, die sich so rührend für den Kleinen einsetzen“, ergänzt er mit Blick auf den Babyaffen. Weißhandgibbons werden 45 bis 65 Zentimeter groß und wiegen ausgewachsen fünf bis sieben Kilogramm.

Tiere sind stark gefährdet

Ihren Namen verdanken die Tiere dem weißen Fell an Hand- und Fußrücken. In der Roten Liste für bedrohte Arten und dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen sind die auch Lar genannten Tiere als stark gefährdet eingestuft. Besonders im chinesischen Yunnan-Gebiet, dessen Pflanzenwelt sich auch in der Botanika-Ausstellung wiederfindet, drohen sie auszusterben.

In der Natur kommen Weißhandgibbons praktisch nur noch in ausgewiesenen Schutzgebieten vor. Auch die Nachzucht in Zoos trägt dazu bei, die Art zu erhalten. Der kleine Gibbon wächst in der Botanika fernab von der Problematik seiner frei lebenden Verwandten auf.

Tierpfleger Kleppe kümmert sich liebevoll um das kleine Klammeräffchen: Er notiert, wie viel der Kleine trinkt, wiegt ihn regelmäßig und trägt ihn in einer speziell konstruierten Tasche mit sich herum. In der Natur würde sich der Babyaffe am Fell seiner Mama festklammern, aber ein Kuscheltier oder das T-Shirt des Tierpflegers funktionieren genausogut.

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