Zur Vorstellung des Ablaufs der Projekttage kam auch Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan in die Oberschule Findorff. Die hatte mit ihrer Äußerung „Handyverbote sind von gestern“ bereits zum Teil für Unmut bei Eltern und in der Lehrerschaft gesorgt.
Schließlich werden in einigen Schulen doch seit Jahren Mobiltelefone im Unterricht untersagt und mitunter auch auf dem Schulhof beschlagnahmt. Einheitliche Regeln und eine Auseinandersetzung über die sinnvolle Nutzung der kleinen Alleskönner gibt es unterdessen kaum.
Einvernehmliche Regeln entwickeln
In den Projekttagen an der Oberschule soll nun eine einvernehmliche Vereinbarung zwischen Eltern, Lehrkräften und Schülern entwickelt werden.
Der Satz mit den Handyverboten hat für Furore gesorgt, räumte Bogedan ein, dabei werde nun deutlich wie sie es gemeint habe. „Statt eines Verbotes können am Ende gemeinsam aufgestellte Regeln stehen. Regeln, wie in jeder normalen Familie“, sagte Bogedan.
Genau daran wollen die Schüler während der Projekttage gemeinsam arbeiten. Dabei seien gar nicht alle Schüler von der Idee begeistert ihre Handys in der Schule zu nutzen, erklärten sowohl Bogedan, wie auch Aida (8. Klasse) und Tim (10. Klasse) von der Oberschule Findorff.
Das Smartphone im Unterricht nutzen
Es gebe viele Schüler, die ihr Smartphone gerne für den Unterricht nutzen möchten, in der Pause aber lieber nicht, erklärte Bogedan, die die private Nutzung des Smartphones im Unterricht ansonsten ablehnt.
Im Zuge der Projekttage wollen die Schüler nun über die Bedeutung der Handynutzung in der Schule diskutieren und verbindliche Regeln erarbeiten, die später auch Eingang in die Hausordnung finden sollen. Noch bis Mittwoch werden die Schüler nun zunächst ihre eigenen Ideen sammeln und dabei die Bedeutung und Auswirkungen der Smartphonenutzung diskutieren.
Unterstützt werden sie dabei von Medienpädagogen der Landesmedienanstalt, der Jugendbildungsstätte LidiceHaus, dem ServiceBureau Jugendinformation sowie den Schulsozialarbeitern.
Ein Verhandlungsprozess
Eine Woche später treffen sich dann jeweils zwei Vertreter der 36 Klassen im Jugendfreizeitheim Findorff, um die die Regeln gemeinsam abzustimmen und auszuformulieren. Die abgestimmten Regeln sollen dann am 27. Februar auf der Schulkonferenz den Lehrkräften und Elternvertretern vorgestellt und vielleicht in einem Verhandlungsprozess weiter modifiziert werden.
Bogedan betonte genauso wie Cornelia Holsten von der Bremer Landesmedienanstalt das es sich bei der Aufstellung der Regeln um einen ergebnisoffenen Prozess handele und sie schon sehr gespannt seien, wenn am 6. März die aufgestellten Regeln vorgestellt werden. „Da sind wir deutschlandweit die Ersten, die so etwas machen“, erklärte Holsten .