Frank Wiesner (rechts), Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauen, und Frieder Lüße, im Rathaus zuständig für öffentliches Grün, verdeutlichen: Der Pilzbefall hat die massiven Stämme der Buchen regelrecht ausgehöhlt, so dass ein meterlanger Ast darin verschwindet. Foto: Bosse Frank Wiesner (rechts), Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauen, und Frieder Lüße, im Rathaus zuständig für öffentliches Grün, verdeutlichen: Der Pilzbefall hat die massiven Stämme der Buchen regelrecht ausgehöhlt, so dass ein meterlanger Ast darin verschwindet. Foto: Bosse
Osterholz-Scharmbeck

Stadt lässt sieben 100 Jahre alte Buchen fällen

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Das Klosterholz gilt als die grüne Lunge Osterholz-Scharmbecks. Doch diese Lunge ist von aggressiven Pilzen befallen. Sieben 100 Jahre alte Buchen müssen daher am Donnerstag gefällt werden.

Sie standen schon, als die meisten der heute in Osterholz-Scharmbeck lebenden Menschen noch nicht einmal geboren waren. Nun aber nagen der Zahn der Zeit und ein aggressiver Pilz an ihnen. Die Rede ist von insgesamt sieben massiven Buchen im Stadtwäldchen Klosterholz zwischen Osterholzer Straße auf Höhe der Volksbank-Geschäftsstelle und dem Wanderweg Richtung Kreishaus.

„Aus Gründen der Verkehrssicherheit müssen wir sie kurzfristig fällen“, erklärt Frank Wiesner, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauen im Rathaus der Kreisstadt, bei einer Begehung am Montagmorgen. Die Buchen hätten massive Stockfäule und seien mit dem Brandkrustenpilz sowie dem Riesenporling befallen.

Pilze haben Stämme und Wurzeln der Bäume zersetzt

„Nach 100 Jahren ist das durchaus normal. Die Pilze haben große Teile des Stammes und der Wurzeln zersetzt, teilweise tiefe Höhlungen verursacht, so dass die Standsicherheit der Bäume nicht mehr gegeben ist“, sagt Frieder Lüße, bei der Stadt zuständig für öffentliches Grün.

Und verdeutlicht seine Aussage, indem er einen meterlangen Ast durch ein kleines Loch in der Rinde fast komplett im Stamm einer Buche verschwinden lässt. „Würden die Bäume im Frühjahr Blätter ausbilden und Wasser ziehen, lastet tonnenschweres Gewicht in den Kronen, während die Stämme fast ausgehöhlt sind.“

Hohlräume könnten Fledermäuse beherbergen

Drei der zu fällenden Buchen sind Teil eines Naturdenkmals. Daher stehe die Stadtverwaltung auch in Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Osterholz. Vor der Fällung würden diese drei Bäume artenschutzrechtlich überprüft.

„Wie bei der Endoskopie im medizinischen Bereich kann man dann mit einem speziellen Gerät in vermeintliche Spechthöhlen hineinsehen. Darin können sich nämlich durchaus auch Fledermäuse befinden“, erklärt Frieder Lüße.

Totholz als neuer Lebensraum für diverse Insektenarten

Nachdem die nötigen Gerätschaften zunächst nicht zeitnah verfügbar schienen und die Arbeiten noch am Montag grob auf den Monat Februar eingegrenzt wurden, kam nun doch noch grünes Licht aus dem Rathaus. Demnach sollen die sieben Buchen bereits am Donnerstag, 7. Februar, durch Mitarbeiter der Niedersächsischen Landesforsten und des städtischen Baubetriebshofs gefällt werden.

Laut Frieder Lüße seien dabei auch kurzfristige Sperrungen der Osterholzer Straße sowie der Wege und des Spielplatzes im Klosterholz zu erwarten. Die gefällten Buchenstämme sollen anschließend als „ökologisches Geschenk“ und Lebensraum für Insekten im Wald verbleiben. Zudem seien Nachpflanzungen geplant.

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