Lokführer, Nordwestbahn, Bahn Foto: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola 2019 Aktuell sind bei der NWB rund 17 Prozent der Lokführerstellen unbesetzt. Die Deutsche Bahn kann nach eigenen Angaben durch eine Ausbildungsoffensive zurzeit alle Schichten besetzen. Foto: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola
Nordwestbahn

Kampf um Lokführer

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Abwerbungen sorgen für Personalmangel. Nordwestbahn initiiert Abkommen mit Eisenbahnunternehmen.

Züge verspäten sich oder kommen erst gar nicht – die Probleme im Bremer Zugverkehr reißen nicht ab.
Besonders häufig sind die Nordwestbahn (NWB) und Deutsche Bahn betroffen.
Vor allem die Nordwestbahn leidet seit längerer Zeit unter einem Mangel an Lokführern. Sie sah sich schon gezwungen, die Taktung der Linie RS 1 in Bremen Nord zu verdünnen (WESER REPORT berichtete).
Ein Grund dafür sind laut NWB Personalabwerbungen durch die Konkurrenz.

Mehrere Lokführer wurden abgeworben

„Leider wurden im Netz der Regio-S-Bahn mehrere Triebfahrzeugführer von DB Fernverkehr und dem Güterverkehr abgeworben“, sagt NWB-Sprecher Steffen Högemann.
Wie hoch die jeweiligen Prämien gewesen seien, könne die NWB jedoch nicht mit Sicherheit sagen, meint der Sprecher.
Nach Angaben einiger Mitarbeiter solle es sich um fünfstellige Beträge gehandelt haben.
„Der Markt ist aufgrund der branchenübergreifenden Problematik völlig leergefegt. Abwerbungen beseitigen das Problem nicht, sondern verschieben es nur“, sagt Högemann.

Abkommen initiiert

Aus diesem Grund habe die NWB vor kurzem ein Abkommen aller in Niedersachsen und Bremen tätigen Eisenbahnunternehmen intiiert.
Es besagt: Wechselt ein Triebfahrzeugführer innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Ausbildung das Unternehmen, verpflichtet sich der neue Arbeitgeber, dem alten die Ausbildungskosten anteilig zu erstatten.
Unterschrieben haben neben der NWB zehn weitere Partner, darunter auch DB Regio, die Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn.
„Die DB Fernverkehr und Güterverkehrsunternehmen haben sich diesem Abkommen bedauerlicherweise nicht angeschlossen“, beklagt Högemann.

Deutsche Bahn streitet Abwerbungen an

Die Deutsche Bahn bestreitet allerdings solche Abwerbungen. „Wir halten uns an das Abkommen – ausbilden statt abwerben“, sagt DB-Sprecherin Sabine Brunkhorst.
„Natürlich machen wir Werbung für unsere Ausbildung, aber niemand kommt direkt auf Lokführer anderer Unternehmen zu“, sagt Brunkhorst.
Auch die NWB setzt jetzt vermehrt auf Auszubildende.

Neue Lehrgänge im August

Laut Sprecher Högemann sollen im August und im Herbst zwei neun- bis zehnmonatige Lehrgänge mit jeweils 15 Teilnehmern starten.
Zudem kooperiere die NWB mit Firmen, die Triebfahrzeugführer verleihen. Momentan sind bei der NWB rund 17 Prozent der Lokführerstellen nicht besetzt.

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2 Antworten

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Bremen hat es doch

    Und einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt, brannten vergangene Nacht zum wiederholten Male zwei Polizeifahrzeuge an der Eichhörnchenwache im Bürgerpark an der Parkallee. Selbstverständlich war die Wache nicht besetzt.

  2. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Und die CDU hat über Jahre fein Schläfchen gemacht

    Ein verkehrspolitischer Paradigmenwechsel, der politisch von politischen Zuwanderern nach Bremen begleitet wird. Also weiter so mit der schwarzen Phrasendrescherei. Wir schaffen das. Ist auch nicht so schlimm, weil das Wir gewinnt. E-Bikes sind heutzutage superschnell. Und Güter gehören auf die Bahn. Das meint auch der Bundesverkehrsminister. Wird RGR doch noch zum Vorbild für die ganze Republik?

    In und um Bremen soll man doch schließlich traditionell so gerne mit dem Fahrrad fahren. Eine diesbezügliche Strahlkraft der Freien Hansestadt Bremen soll zudem doch zukünftig auch so, weit über die Landesgrenzen hinaus, in die Nordwestregion hinein ausgehen. Schließlich steht doch ein Niedersachse an der Spitze der bremischen Landesregierung. Und im Handel sind superschnelle E–Bikes auch schon zu haben, die wenigstens versichert und angemeldet werden und deren Fahrer auch über einen Führerschein für Kleinkrafträder verfügen müssen.

    Welcome: Ein Fahrverbot für Autofahrer mit niedersächsischen Kennzeichen in Bremen, kann diesen für Bremer im Exil erfreulichen Entwicklungsschritt noch beschleunigen und das Klima in der Stadt verbessern.

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