Detlef Roß, Gerold Porth und Werner Husak (v.l.) vom Fischereiverein Delmenhorst sagen Umweltsündern den Kampf an. Foto: Konczak Detlef Roß, Gerold Porth und Werner Husak (v.l.) vom Fischereiverein Delmenhorst sagen Umweltsündern den Kampf an. Foto: Konczak
Naturschutz

Belohnung ausgeschrieben

Von
Beim Fischereiverein ist man sauer, dass ihre Vereinsgewässer immer wieder als Mülldeponie missbraucht werden

„Ich habe langsam die Schnauze voll“ – Detlef Roß und seine Mitstreiter vom Fischereiverein Delmenhorst sind es leid, dass ihre Vereinsgewässer immer wieder als Mülldeponie missbraucht werden.

Kürzlich hatten die Mitglieder einen besonders ekelerregenden Fund am Rande des Kiekutsees gemacht: Acht Plastiksäcke mit tierischen Abfällen schwammen im Wasser, darunter Rinder- und Geflügelreste. Drei Vereinsaktive machten sich an die Entsorgung, wobei sie mit einigen Hilfsmitteln wie Masken und Salben gegen den Gestank ankämpften. Gegen einen Haufen an Bürokratie musste zuvor der Vereinsvorsitzende Detlef Roß ankämpfen.

„Ich habe einen ganzen Tag lang nur mit Dienststellen telefoniert“, berichtet Roß, denn so richtig zuständig gefühlt habe sich niemand. Der Kiekutsee gehört zwar dem Fischereiverein Delmenhorst, liegt aber auf dem Gebiet der Gemeinde Stuhr. Letztlich habe sich aber alles zum Guten gewendet.

Ein besonderer Dank des Fischereivereins gilt dabei einem Mitarbeiter des Stuhrer Bauhofs, der sich noch abends von zu Hause aus gemeldet habe und dem Verein eine Tonne für die Entsorgung der Tierkadaver zur Verfügung stellte. Da der Kiekutsee im Besitz des Fischereivereins ist, mussten dessen Mitglieder dann auch selbst anpacken. „Die 240-Liter-Tonne war am Ende gut halb voll“, so der stellvertretende Vorsitzende Werner Husak, der die unappetitliche Aufgabe mit erledigte. Die Abfälle wurden zwar schnell abtransportiert, die Rechnung hat aufgrund der Besitzverhältnisse des Sees aber der Fischereiverein zu tragen.

Um den oder die Umweltsünder ausfindig zu machen, haben die Aktiven des Vereins nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro in Aussicht gestellt. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zur Täterermittlung haben, werden gebeten, sich unter Tel. 0421 / 806 60 bei der Polizei zu melden. „Wir können nicht tatenlos zusehen“, meint Detlef Roß, der die immer wiederkehrenden Umweltverschmutzungen an den vereinseigenen Gewässern anprangert. Grillreste, Müll oder Flaschen seien vor allem am Dingstedter See immer wieder ein Problem. Nahe des Kiekutsees wurden im vergangenen Jahr Schweinefüße gefunden.

 

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner