Beim Blick in den Briefkasten finden viele Leute keine Post vor. Foto: Gößler
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Gähnende Leere im Briefkasten

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Wenn der Postmann gar nicht klingelt: Probleme bei der Zustellung gibt es besonders in Horn.

Wenn jemand aus dem Kollegium der Rechtsanwaltskanzlei Broocks & Burghardt in jüngster Zeit morgens in den Briefkasten schaute, war oft nichts zu sehen außer gähnender Leere. Sehr unbefriedigend. „Denn wir haben auch in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung noch einen erheblichen Anfall an dringender Briefpost – sowohl im Posteingang, als auch im Postausgang“, erklärt Anwalt und Notar Stefan Broocks.

„Wir sind auch nicht das einzige Unternehmen in unserem Bürogebäude, was sich über die Briefzustellung wundert“, fügt er hinzu. Von Mandanten aus dem Umfeld seien ihm zudem die gleichen Probleme bekannt. Auch Facebook (Aktuelles in Horn-Lehe) ist voll mit klagenden Kommentaren von Bürgern des Stadtteils. Eine Betroffene schreibt beispielsweise, dass sie drei Rechnungen erst nach Fälligkeit erhalten habe. „Das ist schon doof“, mokiert sie.

Große Herausforderungen

„Beschwerden bei der Deutschen Post AG sowie der Bundesnetzagentur waren lange erfolglos. Die Citipost wollen wir dabei ausdrücklich ausnehmen“, so Broocks.
Auf Nachfrage des Weser Report, erklärt Maike Wintjen, Sprecherin der Deutschen Post: „Ein neu eingewiesener Kollege in dem Bezirk, hatte große Herausforderungen mit der Aufgabe. Wir haben diesen jetzt intensiv nachgeschult und werden die Zustellqualität vor Ort weiter beobachten und den Zuständigen bei der weiteren Einarbeitung begleiten.“

Und tatsächlich kommt Bewegung in die Sache: „Wir bekamen vergangene Woche überraschend Besuch von einer Verantwortlichen der Deutschen Post AG. Sie beglückte uns mit den Briefen der letzten drei Wochen – unter anderem mehreren Einschreiben und auch Postzustellungsurkunden.“

Auflösung des Zustellstützpunktes

Auf Nachfrage habe er die Auskunft erhalten, dass die Schwierigkeiten wohl auch mit der Auflösung des Zustellstützpunktes im alten Postamt am ,Langen Jammer‘ zu tun haben und die Post für Horn-Lehe nun vom neuen Verteilzentrum im alten Max Bahr-Baumarkt an der Stresemannstraße komme.

Personalmangel wurde ebenso als Ursache angeführt. „Mein Cousin hat als Student in den Semesterferien noch als Briefträger gearbeitet – sowas scheint es aber wohl nicht mehr zu geben“, bedauert er.
Ergänzend fügt Broocks hinzu: „Über unsere Kontakte haben wir zudem erfahren, dass Vertretungs-Zusteller Post gehortet haben sollen. Wir hoffen, auch im Interesse der anderen Betroffenen in Horn, dass es jetzt wieder besser klappt.“

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