Serge Gnabry wechselte für fünf Millionen Euro Ablöse vom Arsenal FC zu Werder. Foto: Nordphoto Serge Gnabry wechselte für fünf Millionen Euro Ablöse vom Arsenal FC zu Werder. Foto: Nordphoto
Neuzugänge im Check

Serge Gnabry schneidet am besten von den Neuen ab

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Im Sommer tauschte Werder einen großen Teil des Kaders aus. Einige Neuzugänge schlugen voll ein, andere enttäuschten auf ganzer Linie. Und es gibt neue Profis, die sich noch nicht wirklich präsentieren konnten.

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Er stieß als letzter Neuzugang zu den Grün-Weißen und ist bereits nach kurzer Zeit nur schwer zu ersetzen: Serge Gnabry  kann man getrost als Volltreffer und Werders Premium-Transfer des vergangenen Sommers bezeichnen. Der Flügelstürmer hebt mit seiner individuellen Klasse das Spiel der Bremer auf ein anderes Niveau. Dribbling, Tempo, Übersicht, Abschlussstärke – der 21-Jährige, der für fünf Millionen Euro Ablöse vom Arsenal FC an die Weser wechselte, ist für sein Alter schon erstaunlich komplett.

Etwas Anlaufzeit benötigten die Innenverteidiger Niklas Moisander (30) und Lamine Sané (29). Unter Viktor Skripnik hatte jeder der beiden Defensivspezialisten schwächere Auftritte. Aber seit der neue Cheftrainer Alexander Nouri das Team übernommen hat, stabilisierte sich die Leistung des Defensiv-Duos deutlich. Beim jüngsten Heimsieg gegen Bayer Leverkusen (2:1) überragte gerade der Senegalese Sané (kam ablösefrei von Girondins Bordeaux) als Turm in der Schlacht. Und auch der Finne Moisander (1,8 Millionen von Sampdoria Genua) trägt mit seiner unaufgeregten Spielweise maßgeblich zur verbesserten Abwehrleistung bei.

Bis zu seiner Verletzung (Fraktur der Elle im Handgelenk und kleiner Bruch im Bereich der Handwurzel) absolvierte Jaroslav Drobny (36) vier Spiele im Werder-Dess. Der Ex-HSV-Keeper (kam im Sommer ablösefrei) konnte zeigen, dass er mehr als ein reiner Ersatztorhüter ist. Drobnys große Stärke ist seine Erfahrung, er strahlt Ruhe und Sicherheit aus. Felix Wiedwald muss schon sehr gute Leistungen abliefern, wenn er seinen Stammplatz nach der Rückkehr des Tschechen behalten will.

Mittelmaß

Wo genau sein Platz in diesem Team ist, weiß  man bei Robert Bauer  noch nicht genau. Werder holte den 21-Jährigen für 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC Ingolstadt als Alternative zu Rechtsverteidiger Theo Gebre Selassie. In Ingolstadt machte er seine meisten Spiele allerdings auf der linken Seite, dort durfte er, genau wie im defensiven Mittelfeld, auch in Bremen ran. Die Zukunft wird zeigen, welche Position am besten zu Bauer passt.

Bevor der Wechsel von Serge Gnabry eingetütet wurde, galt Max Kruse (28) als Königstransfer der Grün-Weißen. Skripnik stellte für den Offensiv-Mann, der für 7,5 Millionen Euro vom VfL Wolfburg zu Werder kam, kurzzeitig das System um. Kruse war der große Hoffnungsträger. Aber dann verletzte er sich beim blamablen Pokalaus bei den Sportfreunden Lotte. Am Dienstag absolvierte er knapp zwei Monate nach seinem Außenbandriss erstmals wieder ein Lauftraining. Der Ex-Nationalspieler peilt sein Comeback für das Nordderby beim Hamburger SV am 26. November an.

Noch schlimmer als Kruse erwischte es Justin Eilers (28), der ablösefrei von Dynamo Dresden nach Bremen kam. Der letztjährige Torschützenkönig der 3. Liga  fiel erst mit einer Sehnenblessur im Hüftbeuger aus und musste sich dann Anfang September einer Leistenoperation unterziehen. Wann er erstmals für Werder auf dem Platz stehen kann, ist noch ungewiss.

Eigentlich wäre Lennart Thy (24) auch in der Flop-Kategorie gelandet – wäre da nicht sein Tor zum 1:1 gegen den VfL Wolfsburg gewesen, die Grundlage für Werders ersten Sieg in dieser Saison. Abgesehen davon ist dem Rückkehrer (ablösefrei vom FC St. Pauli) allerddings noch nicht allzu viel gelungen. Er wurde in vier Spielen in der zweiten Hälfte eingewechselt und konnte sich bei seinen Kurzeinsätzen nicht für die Startelf empfehlen. Wenn alle Stürmer fit sind, ist er hinter Ousman Manneh, Aron Johannsson und Claudio Pizarro nur Angreifer Nummer vier.

Flop

Für Fallou Diagne (26) überwies Werder immerhin 1,5 Millionen Euro an den französischen Erstligisten Stade Rennes. Nach zwei katastrophalen Einsätzen gegen Bayern München (0:6) und Borussia Mönchengladbach (1:4) ist der Innenverteidiger aufs Abstellgleis geraten, war zuletzt vier mal nicht im Kader – obwohl Konkurrent Luca Caldirola mit einem Bruch des Außenknöchels ausfiel. Es wird bereits über einen Verkauf des Senegalesen im Winter spekuliert.

Sehr frühzeitig hatte Werder die Verpflichtung von Thanos Petsos (25, ablösefrei von Rapid Wien) fix gemacht. Der griechische Nationalspieler sollte das Vakuum im defensiven Mittelfeld ausfüllen, ist aber derzeit an Spieltagen noch nicht einmal eine Option für den 18er-Kader . Ganze acht Minuten stand er bei der 1:2-Heimniederlage gegen den FC Augsburg auf dem Platz. Seit Alexander Nouri übernommen hat, ist er Stammgast auf der Tribüne. Und sollte Philipp Bargfrede, der nach seinem Meniskusriss gestern ein erstes Training mit dem Ball absolvieren konnte, in absehbarer Zeit zurückkehren, werden die Chancen von Petsos sicher nicht steigen.

Genau wie der Grieche kam auch Florian Kainz (23) im Sommer von Rapid Wien nach Bremen, allerdings wurden für den Flügelspieler 3,5 Millionen Euro Ablöse fällig. Kainz kam mit der Empfehlung von sieben Toren und 19 Assists aus der Vorsaion und konnte auch bei der Vorbereitung auf die Saison überzeugen. Dann fiel er aber in ein Leistungsloch und verlor seinen Platz in der Startelf. Wurde er beim Pokalaus in Lotte noch für die letzten 33 Minuten eingewechselt, kam er in der Bundesliga gerade mal auf vier Minuten Einsatzzeit (beim 1:4 in Mönchengladbach). Auch er schaffte in den letzten drei Spielen nicht den Sprung in den Kader.

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